Die Folgen der Pandemie sind auf dem Arbeitsmarkt im Bezirk Schwandorf deutlich zu spüren. Die Arbeitslosigkeit stieg im Februar gegenüber dem Vorjahr deutlich.
Im Bezirk der Geschäftsstelle Schwandorf (Landkreis ohne Region Oberviechtach) der Agentur für Arbeit stieg die Arbeitslosigkeit von Januar auf Februar um 80 Arbeitnehmer oder 2,6 Prozent an. Mitte des Berichtsmonats waren laut einer Pressemitteilung der Agentur rund 3150 Personen arbeitslos gemeldet, knapp 470 Arbeitnehmer oder 17,3 Prozent mehr als im Februar 2020. Die Arbeitslosenquote kletterte von Januar auf Februar um 0,1 Prozentpunkte auf nunmehr 4,0 Prozent. Im Vorjahresmonat lag die Quote noch bei 3,4 Prozent.
Lockdown spürbar
„Die Arbeitsmarktentwicklung im Februar vollzog sich unter äußerst schwierigen Rahmenbedingungen", resümiert der Chef der Agentur für Arbeit Schwandorf, Markus Nitsch. "Zum einen waren gerade zu Monatsbeginn noch die Auswirkungen der saisontypischen Winterarbeitslosigkeit zu spüren. Zum anderen sorgten Infektionsausbrüche in der Region und der verlängerte Lockdown für Belastungen in zahlreichen Betrieben. Unter diesen Umständen kann man den Arbeitgebern und Beschäftigten nur Hochachtung dafür zollen, dass sie die Wirtschaft dennoch am Laufen gehalten haben." Das Kurzarbeitergeld habe dazu sicher beigetragen.
Im Laufe des Berichtsmonats meldeten sich aus der Erwerbstätigkeit heraus rund 350 Personen arbeitslos und somit zirka 60 Arbeitnehmer oder 15,4 Prozent weniger als im Februar 2020. Im Gegenzug beendeten knapp 260 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Dies waren knapp 100 Arbeitnehmer oder 27,5 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.
Minijobs fallen weg
„Auffällig ist im Berichtsmonat, dass gerade die Frauenarbeitslosigkeit überproportional stark gestiegen ist. Während die Arbeitslosenzahl bei den Männern 11,6 Prozent über dem Vorjahresniveau liegt, sind es bei den Frauen 27,8 Prozent. Dies liegt unter anderem daran, dass weibliche Arbeitnehmer deutlich häufiger in klassischen Minijobs im Gastronomiebereich tätig sind. Ebenfalls nicht ohne Folgen sind die Auswirkungen der Krise auf den Textil-Einzelhandel geblieben, in dem Frauen stark vertreten sind“, berichtet Markus Nitsch.
Mitte Februar waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und des Jobcenters rund 1500 Stellenangebote gemeldet, knapp 170 Offerten weniger als im Februar 2020. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen rund 680 Stellen und somit zirka 90 Offerten oder 11,8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Statistik der "Unterbeschäftigung" bildet zusätzlich zu den Arbeitslosen auch die Betroffenen ab, die rechtlich nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik sind oder einen arbeitsmarktbedingten Sonderstatus besitzen. Die Zahl der unterbeschäftigten Personen (ohne Kurzarbeiter) lag im Gesamtbezirk der Agentur (Kreise Cham, Schwandorf, Amberg-Sulzbach und Stadt Amberg) im Februar bei knapp 12 770. Somit waren rund 1010 Arbeitnehmer oder 8,6 Prozent mehr betroffen als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigungsquote erhöhte sich auf 5,2 Prozent. Im Februar 2020 betrug die Quote 4,8 Prozent. Die Agentur veröffentlichte außerdem die Kurzarbeiterzahlen für September und Oktober.
Aktuelle Zahlen zur Kurzarbeit
Die Agentur für Arbeit hat ihre aktuellen Zahlen zur Kurzarbeit veröffentlicht.
- Im Oktober 2020 waren im Gesamtbezirk (Kreise Schwandorf, Cham, Amberg-Sulzbach und Stadt Amberg) 11710 Beschäftigte in 1080 Betrieben in Kurzarbeit. Die Kurzarbeiterquote lag bei 7 Prozent. Eine Aufteilung nach Kreisen liegt noch nicht vor.
- Im September 2020 waren es im Gesamtbezirk noch 14070 Kurzarbeiter in 1150 Betrieben. Die Quote lag bei 8,4 Prozent.
- Im Kreis Schwandorf waren im September 3270 Mitarbeiter in 370 Betrieben betroffen (Quote: 5,8 Prozent).
- Zum Vergleich: Im Kreis Cham waren es im September 6430 Kurzarbeiter in 430 Firmen (11,9 Prozent), im Kreis Amberg 2290 in 220 Betrieben (7,9 Prozent) und in der Stadt Amberg 2090 Kurzarbeiter in 140 Betrieben (7,6 Prozent).
"Während die Arbeitslosenzahl bei den Männern 11,6 Prozent über dem Vorjahresniveau liegt, sind es bei den Frauen 27,8 Prozent."


















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