„Die Menschen sollen sich an der Natur erfreuen, sie aber auch achten“, sagt Josef Wittmann. Der Kreisgeschäftsführer des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) mahnt die Spaziergänger zu umweltbewusstem Verhalten. Vor allem dann, wenn sie ihre Vierbeiner „Gassi führen“.
Die Bubacher Wiesen im Schwandorfer Stadtsüden sind ein beliebtes Ausflugsziel für Hundebesitzer. „In Corona-Zeiten kommen immer mehr“, stellt Landwirt Johann Plank aus Auhof fest. Die Hinterlassenschaften der Hunde verschmutzen seine Futterflächen und schädigen die Pflanzen. „Die Menge ist das Problem“, so der Landwirt. Deshalb appelliert er an die Hundebesitzer, den Kot in einen Beutel zu packen und fachgerecht zu entsorgen. Die Wirklichkeit aber sieht anders aus: Johann Plank trifft immer wieder auf viel Unverständnis und muss sich nicht selten „blöd anreden lassen“, wenn er die Hundebesitzer anspricht.
Auch Josef Irlbacher weiß um das Fehlverhalten von Hundebesitzern, Spaziergängern und Radfahrern. „Rücksicht macht Wege breit“ heißt der neue Flyer des Bayerischen Bauernverbandes, den der Kreisobmann bei einer Pressekonferenz am Montag auf dem Plank-Anwesen in Auhof vorstellte. Der Aufruf zu mehr Rücksichtnahme richtet sich an beide Seiten: An den Landwirt, der mit seinen Maschinen öffentliche Straßen nutzt und mitunter zum Hindernis wird, und an den Naturfreund, der in seiner Freizeit die Kulturlandschaft genießt.
Ein Ärgernis bleiben für die Landwirte jene Hundebesitzer, die glauben, Hundekot sei ein Dünger wie Mist, Jauche und Gülle. Das Gegenteil sei der Fall, erklärt der BBV-Obmann. Hundekot gelange mit der Mahd in das Futter der Tiere und könne zu schweren Erkrankungen führen. Irlbacher appelliert deshalb an die „Gassi-Geher“, das Häufchen ihrer Vierbeiner mitzunehmen und es in den aufgestellten Behältern zu entsorgen. Auch wer Abfälle, Dosen, Becher und Flaschen unachtsam in die Wiese werfe, handle fahrlässig und gefährde die Gesundheit der Tiere. In der Nähe des Waldes sollte man die Hunde außerdem an der Leine führen, um zu verhindern, dass sie Wildtieren nachstellen.
„Wir alle nutzen die Natur – der Landwirt für den Anbau von Feldfrüchten und zur Erzeugung von Nahrungsmitteln, der Verbraucher zur Erholung und zum Konsum“, sagt Josef Irlbacher. Deshalb erwartet er Rücksichtnahme von beiden Seiten. Kreisgeschäftsführer Josef Wittmann ärgert sich über Zeitgenossen, „die glauben, sich alles erlauben zu können“.
Auch Schwandorfs Zweite Bürgermeisterin Martina Englhardt-Kopf appelliert an die Vernunft der Leute, „die sich auf privatem Grund bewegen und deshalb besonders Rücksicht nehmen sollen“. Der Bauernverband stellt an exponierten Stellen Schilder auf und weist die Hundebesitzer auf ihre Fürsorgepflicht hin.
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