Weihnachten ist heuer ganz anders. Egal ob Landrat, Bürgermeister, Landtagsmitglied oder Jugendbeauftragter – die Personen des öffentlichen Lebens im Landkreis sind sich aber einig, dass die Einschränkungen sein müssen und können dem zum Teil sogar Positives abgewinnen.
Das Weihnachtsfest verbringt Landrat Thomas Ebeling in trauter Zweisamkeit, so wie jedes Jahr mit seiner Frau. "Gerade, wenn man von Berufs wegen wenig Zeit zusammen hat, ist es besonders schön, wenn man eine gemeinsame Auszeit nehmen kann", erzählt er. "Leider werden dieses Jahr die Besuche bei meinen Eltern, Schwiegereltern und meiner Oma ausfallen, da wir uns entschieden haben, heuer auf Nummer Sicher zu gehen, um nach der Pandemie umso herzlicher miteinander Familienfeste zu feiern", sagt der Landrat.
Gottesdienst fester Bestandteil
Ganz anders als sonst wird Richard Tischler, Bürgermeister von Pfreimd, heuer die Feiertage begehen. "Normalerweise verbringen meine Frau und ich den Heiligen Abend zusammen mit einer alleinstehenden Verwandten. In den vergangenen Jahren habe ich außerdem am Nachmittag unser Seniorenheim besucht und vorher die Soldatinnen und Soldaten in der Oberpfalz-Kaserne. Diese Besuche entfallen heuer komplett", erzählt Tischler. Seine Frau und er werden den Abend des 24. Dezembers dieses Mal alleine verbringen. An einer Tradition halten die beiden aber fest: der Besuch des Weihnachtsgottesdienstes. "An dem werden wir festhalten", so der Bürgermeister.
Auch bei der Bundestagsabgeordneten Marianne Schieder wirft das Coronavirus die Weihnachtspläne über den Haufen. "Leider kann das traditionelle große Familienfest, zu dem ich alle Jahre meine Schwestern und ihre Familien einlade, heuer nicht stattfinden. So müssen die Familientreffen halt aufgeteilt werden auf mehrere Wochen", erzählt Schieder. Fehlen werde ihr der Besuch der Christmette in Glaubendorf, ihrer Heimatpfarrei und auch das Beisammensein bei einer Tasse Glühwein im Anschluss. "Auch, dass die die Sternsingeraktion, die ich alljährlich in Glaubendorf betreut habe, coronabedingt ausfallen muss, bedauere ich sehr." Sie versuche trotzdem, das Beste aus diesem Weihnachten zu machen.
Für den Nabburger Bürgermeister Frank Zeitler kann Weihnachten fast wie immer stattfinden. Im Mittelpunkt stehe wie in jedem Jahr die Familie. "Am 24. Dezember werde ich vormittags mit meinem Sohn in den Wald fahren und im Revier die Wildfütterungen bestücken. Der Kirchgang, der Besuch bei den Eltern, oder der Weihnachtsgruß an die Geschwister kann in leicht abgewandelter Form stattfinden", erzählt Zeitler. Der traditionelle Weihnachtsspaziergang zu einer versteckten Waldkrippe bei Neusath sei fester Bestandteil ihres Weihnachtsfestes und stehe für Zeitler für die "große Freiheit" der ländlichen Region, trotz aller Corona-Einschränkungen. "Eine Freiheit die in aktueller Zeit immer mehr an Wert gewinnt."
Zu den "Glücklichen" zählt sich Anneliese Fiedler, Seniorenbeauftragte in Wernberg-Köblitz. "Bei uns ändert sich nicht viel, denn meine Söhne und ihre Familien wohnen mit im Haus", freut sich Fiedler. Sie ist sich durchaus bewusst, dass die damit zu den wenigen Familien gehören die "wie immer" zusammen feiern können. Der Besuch der Kindermette mit der Enkeltochter steht noch auf dem Programm, bevor es im Kreise der Liebsten Lendchen zu Essen gibt. Und nächstes Jahr, verrät die Seniorenbeauftragte, wird sie ein zweites Enkelkind beschenken können. Leid tut es ihr um die Senioren, die zum Teil alleine sein müssen. "Ich würde gerne mehr tun, aber kann auch nur Briefe an sie schreiben", bedauert Fiedler. Die kämen aber sehr gut an und spenden den Menschen ein klein wenig Trost.
Tage mit Familie genießen
Eine Chance in der Krise sieht Rudolf Teplitzky, Bürgermeister von Oberviechtach: "Die staade Zeit kann heuer in neuer Qualität erlebt werden, diese Chance möchte ich nutzen. Meine Frau, ich und unsere drei kleinen Kinder werden die drei Tage zusammen genießen", erzählt der Bürgermeister. Der Heilige Abend laufe bei ihnen wie immer ab: daheim zu fünft. An einem der Weihnachtsfeiertage wird ein kurzer Abstecher zu den Eltern gemacht. "Unser traditionelles Treffen mit meinen Geschwistern und deren Familien muss heuer ausfallen - das holen wir als Gartenfest im Sommer nach, sobald es möglich ist." Bei dieser Gelegenheit wird auch die Wahl zum Bürgermeister gefeiert - dazu habe es nämlich noch keine Gelegenheit gegeben.
Auch beim Landtagsmitglied Alexander Flierl gehören die Festtage ganz der Familie. Wie jedes Jahr wird auch heuer der Gottesdienst besucht. Der Erste Weihnachtsfeiertag wird bei Flierls Eltern verbracht. Auch den Gang ins Jagdrevier mit den Kindern darf nicht fehlen, wenn auch nur zum spazieren gehen. "Entfallen müssen heuer nur die immer etwas größeren Familientreffen am Zweiten Feiertag mit Schwägerinnen und Schwager, Onkel, Tanten, Cousinen sowie der Besuch einer Aufführung der Kolpingbühne Oberviechtach zwischen den Jahren", sagt Flierl. Und weiter: "Die notwendigen Kontaktreduzierungen und die erforderliche Ausgangssperre ab 21 Uhr empfinde ich nicht als erhebliche Einschränkung."
Für Nina Stoppa, Jugendbeauftragte und Stadträtin in Oberviechtach, ist Weihnachten ein sehr besonderes Fest. "Ich bin ein absoluter Familienmensch", sagt sie. Das zeichne für sie Weihnachten auch aus. "Heiligabend werde ich dieses Jahr mit meiner Familie verbringen, allerdings gestalten sich heuer die Verwandtschaftstreffen anders, um die notwendigen Maßnahmen einhalten zu können", erzählt sie weiter. Ihr liege die Gesundheit ihrer Mitmenschen sehr am Herzen, daher lässt sie sich - aus beruflichen Gründen - auch noch vor dem Weihnachtsfest auf Corona testen.
Im Hause des Neunburger Bürgermeisters Martin Birner, ändert sich heuer nicht viel zu Weihnachten. "Einzig das Konzert der Stadtkapelle Neunburg werde ich vermissen", sagt Birner. Dieses mit seinen Eltern am Ersten Weihnachtsfeiertag zu besuchen, sei schon vor seiner Amtszeit Tradition gewesen. Auch die Christmette ist fester Bestandteil des Weihnachtsfestes. "Die schauen wir uns online an", so Birner.
"Leider kann das traditionelle große Familienfest, zu dem ich alle Jahre meine Schwestern und ihre Familien einlade, heuer nicht stattfinden."
"Gerade wenn man von Berufs wegen wenig Zeit zusammen hat, ist es besonders schön, wenn man eine gemeinsame Auszeit nehmen kann."
"Die notwendigen Kontaktreduzierungen und die erforderliche Ausgangssperre ab 21 Uhr empfinde ich nicht als erhebliche Einschränkung."
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.