Schwandorf
10.12.2023 - 10:49 Uhr

Bruder-Gerhard-Hospiz in Schwandorf eröffnet zu Beginn des neuen Jahres

Ein Hospiz für den Bereich der Mittleren Oberpfalz realisiert derzeit der Regionalverband Ostbayern der Johanniter-Unfall-Hilfe. Erste Bewohner werden in der zweiten Januarwoche erwartet.

Der Neubau des Hospizes an der Hoher-Bogen-Straße in Schwandorf, in Sichtweite zum Landratsamt, schließt eine räumliche Lücke in der Mittleren Oberpfalz. In der Oberpfalz existieren derzeit zwei stationäre Hospize. Mit einem weiteren Hospiz in Schwandorf in zentraler und verkehrsgünstiger Lage zwischen den bislang bestehenden Hospizen in Pentling bei Regensburg und Neustadt/WN wollen die Johanniter den Versorgungsbedarf in der Region decken.

Das Hospiz wird unheilbar kranke Menschen aufnehmen, die in Krankenhäusern nicht mehr versorgt werden können und deren häusliche Pflege nicht gesichert ist. Unabhängig von Alter, sozialem Stand, Konfession und Nationalität erhalten sie eine Palliativversorgung in häuslicher Atmosphäre.

Mit schwersten Krankheiten

Das Angebot richtet sich an Menschen mit fortgeschrittenen Erkrankungen wie zum Beispiel Krebs, Aids und anderen schweren neurologischen und chronischen Krankheiten.

Der Spatenstich für das Vorhaben war im Juni 2022, das Richtfest wurde im November letzten Jahres gefeiert. Derzeit laufen noch die letzten Innenausbau-Arbeiten. Laut den Johannitern belaufen sich die Baukosten für das Projekt auf sechs Millionen Euro. Bisher hätten schon einige Stiftungen und auch staatliche Stellen Förderungen zugesagt, allerdings sei die Bausumme deutlich höher als die bisher eingegangenen und in Aussicht gestellten Stiftungs- und Fördermittel sowie das Eigenkapital, hieß es bei der Vorstellung des Hospizes.

Auf Spenden angewiesen

„95 Prozent der Kosten bekommen wir erstattet,“ freute sich der ostbayerische Johanniter-Geschäftsführer Martin Steinkirchner. Um das Bruder-Gerhard-Hospiz in Schwandorf, ähnlich wie das seit 2014 bestehende Johannes-Hospiz in Pentling, erfolgreich umsetzen zu können, sind die Johanniter allerdings auf Spenden angewiesen.

Der Neubau wird zehn Gastzimmer, zwei Angehörigenzimmer, eine Hospizküche, eine Angehörigenküche, einen „Raum der Stille“, einen Verabschiedungsraum, den Stützpunkt, einen Personalraum und die notwendigen Büro-, Besprechungs-, Versorgungs- und Lagerräume, sowie eine Gartenanlage umfassen.

Bei der Vorstellung des Vorhabens wurde besonders der von Künstler Jürgen Huber (Schönsee; früher Regensburg) mitgestaltete „Raum der Stille“ hervor gehoben. Huber hat für ihn die Fenster mit hellen, freundlichen Farben übermalt. „Heiterkeit als Tröstung“ hatte sich Huber als Leitmotiv gegeben. Das Ziel: „Ein gutes Leben bis zuletzt.“

Gut 20 Angestellte sollen sich um die schwerkranken Gäste kümmern. In der Pflege wird dreijährig ausgebildetes Fachpersonal eingesetzt, vor allem Kranken- und Altenpflegerinnen. Die Leitungsfunktion wurde an Katharina Salbeck übertragen.

Hintergrund:

Neues Hospiz in Schwandorf

  • Das neue Bruder-Gerhard-Hospiz der Johanniter in Schwandorf bietet ab Januar 2024 zehn stationäre Plätze für die Region Schwandorf, Amberg und Cham.
  • Geleitet wird das Hospiz von Katharina Salbeck.
  • Baukosten: Rund sechs Millionen Euro.
  • Jährliches Defizit: Voraussichtlich 200 000 bis 300 000 Euro.
  • Unterstützt wird die Einrichtung durch die Arbeit des Hospizvereins Schwandorf Stadt und Land, der sich unter anderem um die psychosoziale Betreuung von Sterbenden und deren Angehörigen kümmert. Der Hospizverein zieht mit ein in die neue Einrichtung.
  • Mit einem Neujahrskonzert zugunsten des Bruder-Gerhard-Hospizes unterstützt das Polizeiorchester Bayern die neue Einrichtung, der der Erlös zugute kommt. Es ist am Sonntag, 21. Januar, in der Schwandorfer Oberpfalzhalle.
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.