Schwandorf
29.10.2021 - 09:34 Uhr

Bund Naturschutz setzt auf Klaus Pöhler

Klaus Pöhler bleibt vier weitere Jahre Vorsitzender des Bund Naturschutz im Landkreis Schwandorf. Eine Veränderung gibt es dagegen bei der Besetzung des Stellvertreterpostens.

Klaus Pöhler (links) bleibt Vorsitzender der Kreisgruppe im Bund Naturschutz. BN-Agrarreferentin Marion Ruppaner (rechts) fordert einen grundlegenden Wandel in der Landwirtschaft. Bild: Hirsch
Klaus Pöhler (links) bleibt Vorsitzender der Kreisgruppe im Bund Naturschutz. BN-Agrarreferentin Marion Ruppaner (rechts) fordert einen grundlegenden Wandel in der Landwirtschaft.

Seit 29 Jahren steht Klaus Pöhler an der Spitze der Kreisgruppe Schwandorf des Bund Naturschutz BN mit 1700 Mitgliedern. Er stellte sich bei der Hauptversammlung in Schwandorf abermals zur Wahl – „ein letztes Mal“, wie er sagte.

In seinem Ausblick formulierte der 74-jährige Förster aus Penting seine Ziele für die kommenden Jahre. „Wir müssen den Flächenfraß eindämmen“, lautet die Forderung des BN-Kreisvorsitzenden. Der Freistaat habe sich einen täglichen Flächenverbrauch für neue Gewerbegebiete von fünf Hektar zum Ziel gesetzt, tatsächlich aber seien es bayernweit über elf Hektar am Tag, so Pöhler.

Dächer nach Süden ausrichten

Ferner steht der Erhalt der Biodiversität auf der Prioritätenliste ganz oben. „Ein paar Blühstreifen reichen dazu nicht aus“, sagt Klaus Pöhler. Er schlägt vor, auf den Fotovoltaik-Flächen Blühwiesen für Insekten anzulegen. Der Vorsitzende der Kreisgruppe sucht den Kontakt zu den Architekten und Häuslebauern mit der Bitte, zur Erzeugung von Solarstrom die Dächer der Neubauten doch nach Süden auszurichten. Ferner rät Klaus Pöhler zum Anlegen von Zisternen als Pufferspeicher bei Starkregen, „damit nicht das ganze Wasser gleich in die Kanalisation läuft“.

Die Agrarreferentin des Bund Naturschutz, Marion Ruppaner, forderte in ihrem Vortrag eine Verbesserung der Düngeverordnung zur Eindämmung des Stickstoffeintrags ins Grundwasser, der zu zwei Drittel von der Landwirtschaft verursacht werde. Für den Rest seien Industrie, Verkehr und Haushalt verantwortlich. Dazu komme, dass die in die Luft entschwindenden Schadstoffe vom Regen „runtergewaschen“ würden und sich flächendeckend über das Land verteilten.

Angst um die Artenvielfalt

Die Agraringenieurin fürchtet um die Artenvielfalt und fordert einen „grundlegenden Wandel in der Landwirtschaft“. Nur dann ließen sich die ökologischen Grundlagen bewahren. Zu dieser Einschätzung sei auch die von der Bundesregierung eingesetzte Kommission gekommen. Marion Ruppaner empfiehlt eine Veränderung der Fruchtfolge und eine stärkere staatliche Förderung des Ökolandbaus.

Neuer zweiter Vorsitzender der Kreisgruppe ist Peter Pracht (Schwandorf). Er löste Arnold Kimmerl ab, der sich als Beisitzer ins zweite Glied zurückzog.

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Schwandorf05.05.2021
 
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