Am Tag nach der Europawahl werden auch die Ergebnisse der Juniorwahl bekannt. Seit 25 Jahren gibt es die Juniorwahl, ein Angebot des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Kultusminister der Länder für Schüler. Dabei wird, immer parallel zu einer echten Wahl, eine Wahl für Schüler an teilnehmenden Schulen simuliert.
An der Naabtal-Realschule in Nabburg haben zum Beispiel die zehnten Klassen, bei denen das Fach "Politik und Gesellschaft" im Lehrplan steht, an der Juniorwahl teilgenommen. "Der Trend ist nicht besonders abweichend", vergleicht Schulleiter Thomas Kuban das Ergebnis mit der echten Europawahl. Eine große Überraschung habe es daher nicht gegeben.
Gewählt haben die Realschüler in der Juniorwahl bereits am 6. Juni – das Ergebnis musste jedoch bis zum Schließen der echten Wahllokale am Sonntagabend geheim bleiben. Von 102 Stimmen gingen 40 an die CSU, zweitstärkste Partei sind die Freien Wähler mit 25 Stimmen, gefolgt von der AfD mit 13. Während die SPD noch fünf Stimmen erhält, muss sich die FDP mit zwei begnügen – weniger als die Linke (3), Tierschutzpartei (3) und das Bündnis Sahra Wagenknecht (3). Die Grünen gehen komplett leer aus.
Zum Vergleich: In der richtigen Europawahl in Bayern hat die CSU laut Landeswahlleiter 39,7 Prozent der Stimmen geholt, die Freien Wähler 6,8 Prozent und die AfD 12,6. Die Grünen holten 11,8 Prozent, die SPD 8,9 und die FDP 3,9.
Die Wahl wird an der Naabtal-Realschule nun noch analysiert und mit den Schülern besprochen. "Es war ein sehr spannendes Projekt", bilanziert Kuban. Er denkt, dass die Schüler der Naabtal-Realschule am richtigen Wahltag sicher nicht so hilflos wie andere Erstwähler gewesen sind – schließlich hatten sie schon einen Übungsdurchgang. Erstmals wurde zur Europawahl dieses Jahr das Wahlalter auf 16 Jahre herabgesetzt.
Auch die Berufsschule St. Marien in Schwandorf hat bei der Juniorwahl mitgemacht, 63 Stimmen wurden abgegeben. Stellvertretende Schulleiterin Monika Beranek informiert über das Ergebnis. Mit 33,9 Prozent holt auch hier die CSU die meisten Stimmen. Die AfD holt 25,8 Prozent, die SPD 14,5. Die Freien Wähler kommen nur auf 6,5 Prozent, die Grünen erhalten mit zwei Stimmen immerhin 3,2 Prozent. Die FDP muss sich mit einer Stimme (1,6 Prozent) begnügen.
Deutschlandweit schnitt die CDU/CSU bei der Juniorwahl mit 20,9 Prozent der Stimmen deutlich schlechter ab, dafür kommt die SPD mit 14,7 Prozent knapp vor die AfD (14,5 Prozent). Es folgen die Grünen (8,6 Prozent), FDP (6,5 Prozent) und die Linke (5,6 Prozent). Mit nur 1,5 Prozent schneiden die Freien Wähler hier schlecht ab. Die FOS/BOS in Schwandorf waren die Ergebnisse bis zum Redaktionsschluss am Montag nicht zu bekommen.
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