Seit 50 Jahren unterstützt Josef Scheuerer aus Kemnath (Stadt Neunburg vorm Wald) die Mitarbeiter des Vermessungsamtes, kennzeichnet Flurstücke und setzt Grenzsteine. Landrat Thomas Ebeling überreichte ihm im Landratsamt eine Dankesurkunde des bayerischen Heimatministers und ein Landkreis-Buch. Vom Leiter des Amtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, Christian Schmitz, erhielt er eine historische Vermessungskarte.
"Feldgeschworene genießen in der Bevölkerung hohe Anerkennung", versicherte der Landrat. Sie setzen und entfernen Grenzsteine und gelten als Bindeglied zwischen den Grundstückseigentümern und den Behörden. Er stellte fest: "Trotz neuester Messverfahren und moderner Satellitentechnik sind Wissen und Sachkenntnis der Feldgeschworenen immer noch gefragt". Das "Feldgeschworenenwesen in Bayern" sei als traditionsbewusste Kulturform in das "Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes" aufgenommen worden.
Vermessungsdirektor Christian Schmitz schätzt die Zusammenarbeit mit den "Hütern der Grenzen" und bedauert, "dass es immer schwieriger wird, Nachwuchs zu finden". Schließlich sei das Ehrenamt mit körperlicher Arbeit verbunden. Die Vermessungsaufträge seien derzeit wegen nachlassender Bautätigkeit leicht rückläufig, so der Amtsleiter. Mit dem Bau des Süd-Ost-Links sieht er allerdings wieder mehr Arbeit auf die Feldgeschworenen zukommen. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Vermessungsamtes bekommen für ihre Einsätze eine finanzielle Aufwandsentschädigung.
Behördenleiter Christian Schmitz gab personelle Veränderungen in seinem Amt bekannt. Seit 1. Mai ist Sonja Drexler aus Luigendorf (Stadt Neunburg v.W.) als Vermessungsgruppenleiterin an der Außenstelle Neunburg v.W. tätig. Und stellvertretender Amtsleiter Günter Hansowitz geht im September in den Ruhestand.
Josef Scheuerer (78) war mit 50 Jahren der Dienstälteste unter den Feldgeschworenen, die am Dienstag geehrt wurden. Urkunde und Landkreisbuch für 25-jährige ehrenamtliche Tätigkeit erhielten Josef Klinger, Albert Lindner und Georg Schlögl (alle Wernberg-Köblitz) sowie Josef Bartmann, Michael Maier und Josef Meißner (alle aus Pfreimd). Die Bürgermeisterinnen Maria Schlögl (Wernberg-Köblitz) und Margit Reichl (Neunburg. V.W.) gratulierten im Namen der Gemeinden, in denen die Feldgeschworenen tätig sind.
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