Schwandorf
14.01.2019 - 14:15 Uhr

Einsatz für den Artenschutz

Die Feldlerche singt und fliegt gleichzeitig. Die Männchen steigen im Frühling auf in Höhen bis zu 200 Metern und lassen aus dem Himmel ihren kräftigen Gesang erschallen. Das hat zwei Gründe.

Julia Broll von der LBV-Geschäftsstelle in Regenstauf stellte den Vogel des Jahres 2019 vor. Bild: Susanne Götte
Julia Broll von der LBV-Geschäftsstelle in Regenstauf stellte den Vogel des Jahres 2019 vor.

Bis zu fünf Minuten dauert diese Vorstellung, erläuterte Julia Broll in einem Vortrag beim Landesbund für Vogelschutz (LBV) im Gasthaus Hauser in Holzhaus. Dort stellte die LBV-Mitarbeiterin aus Regenstauf den Vogel des Jahres 2019 vor.

"Mit seinem Gesang will das Männchen sein Revier markieren und gleichzeitig die Weibchen beeindrucken", erklärte die Referentin, die ein Freiwilligenjahr in der Oberpfälzer LBV-Bezirksgeschäftsstelle absolviert. Kein Wunder, "dass der Gesang bei der Balz eine wichtige Rolle spielt". Denn die Feldlerche sei eigentlich "recht unscheinbar beige bis rötlich-braun gefiedert". Julia Broll erklärt: "Als Bodenbrüter ist sie auf gute Tarnung angewiesen. Die Vögel lieben offene Landschaften mit niedriger Vegetation wie Wiesen, Weiden und Äcker".

Im Februar oder März kehrten die Feldlerchen aus ihren Winterquartieren in Südwesteuropa in die Oberpfalz zurück. "Leider werden es jedes Jahr weniger, so dass die Lerche heuer nach 1998 bereits zum zweiten Mal zum Vogel des Jahres gewählt wurde", so die Referentin. "Zwischen 1990 und 2015 gab es eine Abnahme um 38 Prozent."

Die Ursachen dafür seien vielfältig. So bauten Landwirte heute mehr Wintergetreide an. "Das ist früher im Jahr so hoch und dicht, dass die Lerchen dort nicht zwei- oder dreimal brüten können". Wenn Pestizide gespritzt würden und die Feldraine verschwänden, fänden die Vögel nicht genügend Insekten als Nahrung für ihre Jungen.

"Um der Lerche und anderen Feldvögeln zu helfen, ist das Volksbegehren für mehr Artenschutz 'Rettet die Bienen' geplant. Denn ohne Insekten haben auch die Vögel nichts zu fressen", griff der LBV-Kreisgruppenvorsitzende Zeno Bäumler aus Wernberg-Köblitz das Thema auf. "Zehn Prozent der bayerischen Wähler müssen sich zwischen dem 31. Januar und dem 13. Februar in den Rathäusern dafür eintragen". Das sei eine einmalige Chance, um einen besseren Artenschutz im bayerischen Naturschutzgesetz zu verankern. "Dann haben nicht nur die Bienen, sondern auch die Feldlerchen eine Zukunft bei uns", so Zeno Bäumler.

 
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