Schwandorf
Update 18.12.2018 - 14:19 Uhr

"EMMA" wirbt für mehr Miteinander

Der Laden für Second-Hand-Kleidung in der Schwandorfer Breite Straße bietet nicht nur Bedürftigen Unterstützung. Rotarier, der Verein "EMMA" und die Initiative "Integration SAD" wollen mehr bewirken.

Flüchtlinkskinder beschenken die Senioren im Elisabethenheim. Die Initiative ging von EMMA aus. Bild: Hirsch
Flüchtlinkskinder beschenken die Senioren im Elisabethenheim. Die Initiative ging von EMMA aus.

"Einfach Mode mehrmals anziehen". Kurz "EMMA". Der Laden in der Breite Straße 6 bietet Second-Hand-Kleidung und unterstützt mit dem Erlös soziale Projekte. Diesmal durften sich 150 Bewohner des Elisabethenheims über vorgezogene Weihnachtsgeschenke freuen. Flüchtlingskinder überreichten den Senioren Toilettenbeutel mit Duschgel, Lippenstift und Shampoo sowie wärmende Schals. Außerdem trugen die Kinder Gedichte vor und sangen Weihnachtslieder.

Die Bewohner des Elisabethenheims bedankten sich für die nette Geste mit einem Lächeln und der einen oder anderen Geldspende. Den Kontakt hatte die ehrenamtliche Helferin Klaudia Segmüller hergestellt. Die siebenköpfige Kindergruppe begleiteten Angela Fimmers und Ingeborg Hierl, die im EMMA-Laden mithelfen. Der Shop wurde am 15. Juni eröffnet. Dahinter stecken der Service-Club Rotary, der für ein Jahr die Miete für den Laden übernimmt, der gemeinnützige Verein "EMMA" und die Initiative "Integration SAD".

Neue Heimat

Der Laden soll keinen Gewinn abwerfen. "Überschüsse werden sofort wieder investiert oder für soziale Zweck gespendet", erklärt Klaudia Segmüller. Das teuerste Kleidungsstück kostet bei "EMMA" 15 Euro. Bedürftige bekommen es sogar für die Hälfte. Der Kleiderladen für Flüchtlinge und sozial bedürftige Menschen war drei Jahre lang in einer städtischen Wohnung in Dachelhofen untergebracht. "Dort ist es zu eng geworden", erzählt Klaudia Segmüller. Sie gehört zu den ehrenamtlichen Helferinnen, die sich um die Flüchtlinge kümmern und ihnen günstig Kleidung, Schuhe und Spielsachen besorgt

Als EMMA-Gründerin Elke Reinhart mit einstieg und beim Umzug in die Innenstadt half, bekam das Projekt eine neue Qualität. Der Laden in der Breite Straße bietet Kleidung für Damen, Herren, Kinder und Babys, Gardinen, Vorhänge, Handtücher, Bettwäsche, Gürtel, Taschen, Accessoires und Spielsachen an. Dabei handelt es sich um Spenden von Privatleuten und Geschäften. "EMMA" nimmt aber nicht alles. "Die Sachen müssen gewaschen, sauber und in einwandfreiem Zustand sein", gibt Klaudia Segmüller zu verstehen. Die Ware kann am Montag von 10 bis 12 und Freitag von 15 bis 17 Uhr angeliefert werden. Das sind auch gleichzeitig die Öffnungszeiten für den Verkauf. Wer einen SAD-Pass besitzt, Hartz-IV-Empfänger ist, Grundsicherung im Alter oder Hilfe zum Lebensunterhalt bezieht, sich in einer vorübergehenden finanziellen Notlage befindet oder Asyl beantragt hat, zahlt nur die Hälfte. Bei "EMMA" kann aber grundsätzlich jeder einkaufen. 1000 Euro hat der gemeinnützige Verein nun der Kasse entnommen, um Toilettenartikel und Schals einzukaufen und sie an die Senioren des Elisabethenheims zu verschenken. Die Flüchtlingskinder, die die Linden- und die Kreuzbergschule besuchen, werden von der Initiatve "Integration Schwandorf" betreut.

Füreinander einsetzen

"Die Gesellschaft kann nur dann bestehen, wenn wir uns füreinander einsetzten", gibt Elke Reinhart zu verstehen. Beim zweiten Benefizabend am 10. November bei der Firma Horsch warben die Rotary Clubs Schwandorf und Oberpfälzer Wald/Oberviechtach sowie der Lions Club und Round Table Schwandorf für ihre Idee und sammelten Spenden zur Unterstützung der Initiative "Integration SAD". Die Firma Horsch beteiligte sich an der Vorbereitung und Organisation. Cornelia Horsch und Axel Jakobitz führten durch den Abend. Den Gästen blieb der Hauptredner, Ali Mahlodji, in guter Erinnerung. Er referierte über seine eigene Lebensgeschichte und über das Potenzial, das in der Zuwanderung von Geflüchteten und Migranten stecke.

 
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