Erste eigenständige Tagespflegeeinrichtung in der Stadt Schwandorf

Schwandorf
05.07.2021 - 21:49 Uhr

Der Name steht schon fest: "Vitales Leben". In Sichtweite des Landratsamts soll die erste eigenständige Tagespflegeeinrichtung mit 22 Plätzen in der Stadt Schwandorf entstehen. Voraussichtlich in zwei Jahren macht sie auf.

Im Beisein von Zweiter Bürgermeisterin Martina Englhardt-Kopf (rechts) und Armin Rank von der städtischen Wirtschaftsförderung (links) wurde das Projekt einer ersten eigenständigen Tagespflegeeinrichtung mit 22 Plätzen in der Stadt Schwandorf vorgestellt. Hinter dem Vorhaben stehen Juliane Schießl-Götz (Mitte) ihre Mutter Gisela Schießl (Zweite von rechts). Marina Lenk (Zweite von links) soll die Pflegedienstleitung übernehmen.

Die geplante Tagespflegeeinrichtung ist ein Gemeinschaftsprojekt von Gisela Schießl und Juliane Schießl-Götz. Beide, Mutter und Tochter, sind mit ihren Unternehmen Amicus (ambulanter Intensivpflegedienst) und Pallicura (palliativer ambulanter Pflegedienst) seit mehreren Jahren im Gesundheitswesen tätig.

Vorgestellt wurde das Vorhaben am Montag an der künftigen Baustelle, jetzt noch eine wild wachsende Wiese südlich des Vitalzentrums an der Schwimmbadstraße. "Vom Vitalzentrum leitet sich auch der Name der Tagespflegeeinrichtung ab," erläuterte Juliane Schießl-Götz im Beisein von Zweiter Bürgermeisterin Martina Englhardt-Kopf und dem städtischen Wirtschaftsförderer Armin Rank, der beim Finden des Grundstücks behilflich war.

Schwandorf26.03.2019

Mit großem Garten

Wie sich zeigte, soll die geplante Einrichtung soll dauerhaft 22 Tagespflegeplätze zur Verfügung stellen. Dafür werden barrierefreie, ebenerdige Räume geschaffen sowie eine für die Gäste attraktive Außenfläche mit Terrasse und angrenzender Grünanlage. Die Gebäude-Nutzfläche wird etwa 430 Quadratmeter betragen.

Besonderes Merkmal der Einrichtung soll eine demenzsensible, nsekten- und vogelfreundliche Grünanlage von 900 Quadratmetern Größe mit Kleintiergehege sein, mit der die Betreiberinnen die teilweise ländlich geprägte Biografie der zukünftigen Gäste gezielt aufgreifen möchten.

So aktiv wie möglich

In dieser Einrichtung werden Senioren aus Schwandorf und Umgebung tagsüber betreut und gepflegt. Die Versorgung im eigenen Zuhause soll mit diesem Angebot ergänzt werden, so dass pflegende Angehörige entlastet werden und somit der (längere) Verbleib in der gewohnten Umgebung ermöglicht wird, wünschen sich die Betreiberinnen.

"Die Gäste werden ihren Tag dort selbst bestimmt, nach eigenen Vorlieben und Bedürfnissen so aktiv wie möglich gestalten," skizzierte Juliane Schießl-Götz das Konzept der Einrichtung, in der Marina Lenk als Pflegedienstleiterin tätig sein wird. Der Pflegedienst soll aus etwa sieben Pflegekräften und Helfern bestehen, dazu kommen eine Köchin und eine Hauswirtschaftskraft, sowie drei Beschäftigte im Fahrdienst. Denn mit Kleintransportern werden diejenigen, die nicht von Angehörigen gefahren werden können, vom Fahrdienst der Einrichtung von zu Hause abgeholt, in die Tagespflegeeinrichtung und zurück gebracht.

Die Tagespflegeeinrichtung wird, mit Ausnahme von Feiertagen, an fünf Tagen die Woche, Montag bis Freitag, von 7.30 bis 16.30 Uhr geöffnet sein. Es können nur ganze Tage gebucht werden, hieß es. Der künftige Einzugsbereich der Tagespflegeeinrichtung hat einen Radius von ungefähr 25 Kilometern.

"Die Gäste werden ihren Tag dort selbst bestimmt, nach eigenen Vorlieben und Bedürfnissen so aktiv wie möglich gestalten."

Juliane Schießl-Götz

Juliane Schießl-Götz

Hintergrund:

Ambulant vor stationär

  • Ein Merkmal der regionalen Bevölkerungsstruktur ist die rasante Zunahme von Menschen in einem Alter von über 65 Jahren – mit einem etwas größeren Anteil an Frauen.
  • Mit dieser demographischen Einschätzung gehen Herausforderungen an die Versorgungsstrukturen vor Ort einher, etwa ein steigender Bedarf an altersgerechten Wohnformen oder an ergänzenden Tages- und Nachtangeboten.
  • Laut den Berechnungen für das Seniorenpolitische Gesamtkonzept für den Landkreis Schwandorf wird die Zahl der Pflegebedürftigen im Landkreis Schwandorf in den nächsten zehn Jahren um knapp 1000 Personen zunehmen.
  • Gemäß der Zielsetzung des Seniorenpolitischen Gesamtkonzepts sollen etwa 70 Prozent der Pflegebedürftigen zuhause leben, wofür der Ausbau der dazu benötigten Infrastruktur und Unterstützungsangebote gefordert wird, da sonst die Notwendigkeit, mehr Personen im stationären Bereich unterzubringen, unausweichlich steigen wird.
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