Für die 37-jährige Künstlerin sind Auftritte in ihrer Heimatstadt nichts ungewöhnliches, da sie schon mindestens ein halbes Dutzend Mal zu Lesungen und Konzerten hier war – ganz abgesehen von den Filmaufnahmen zu dem Film "Wackersdorf", die in der Region gedreht wurden, und in dem sie eine wichtige Rolle spielte; die im Übrigen der Rolle ihrer Mutter und Anti-WAA-Aktivistin Irene Maria Sturm beim realen Widerstand gegen die WAA ähnelte. "Der Regisseur hat nicht gewusst, dass ich ihre Tochter bin, als ich ausgewählt wurde", versicherte sie auf Nachfrage von Gastgeber Sven Faller lachend.
Faller und Sturm trafen sich zum Gedankenaustausch im Saal der Kebbelvilla. Die Veranstaltung war Teil der Reihe "Zu Gast bei Sven Faller, Live-Talk und Music", die zwischenzeitlich einen festen Platz im Schwandorfer Kulturangebot hat. Weil Corona bedingt nur vergleichsweise wenige Menschen in dem locker bestuhlten Saal Platz fanden, gab es noch einen zweiten Abend – die Kartennachfrage war zu groß gewesen.
Bei dem Gespräch erzählte Sturm auch von einem französischen Thriller aus dem Jahr 2019, bei dem sie mitwirkte. "Ein Traum" sei das gewesen, verriet sie. Der Film heißt "Les Traducteurs", also "Die Übersetzer", und genau das ist auch Sturms Rolle – die einer Übersetzerin, die in eine gefährliche Lage gerät.
Ihr Faible für Frankreich und das Französische lebt die Künstlerin sonst eher in der Musik aus. So interpretierte sie zusammen mit dem Kontrabassisten Faller am Abend in der Kebbelvilla unter anderem zwei Stücke des Chansonniers Serge Gainsbourg, einem der einflussreichsten und kreativsten Singer-Songwriter unseres Nachbarlandes. Wobei sich bei "Couleur Café" aus dem Jahr 1964 ein interessantes Gespräch zwischen Faller und Sturm über Klischees und Rassismus entwickelte. Denn auch ein gut gemeintes Lob wie in diesem Stück über die Schönheit dunkelhäutiger Menschen, kann sich bei näherer Betrachtung als Vorurteil herausstellen.
Mit viel Applaus und nach einer musikalischen Zugabe wurden die zwei Künstler schließlich nach gut eindreiviertel Stunden von der Bühne entlassen.
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