Durch die Trockenheit und die sommerlichen Temperaturen kommt es derzeit im Landkreis Schwandorf zu zahlreichen Flächenbränden. Bereits in der vergangenen Woche standen etliche Felder in Flammen. Nach einer kurzen Pause mit kühlerem Wetter und etwas Regen sind die Feuerwehren seit Mittwoch wieder fast im Dauereinsatz.
Am Mittwoch kam es gegen 14.15 Uhr im Wernberger Ortsteil Friedersdorf zu einem Flächenbrand, bei dem insgesamt 1000 Quadratmeter Feldfläche sowie zehn Reihen Stroh abbrannten. Ursache war laut Bericht der Polizeiinspektion Nabburg nach ersten Erkenntnissen ein größerer Stein, der in eine Strohpresse geraten war und dort eine Entzündung verursachte. Der Schaden liegt bei über 15 000 Euro. Der Brand wurde durch die Feuerwehren Saltendorf, Kemnath, Oberköblitz und Wernberg gelöscht, berichtet die Polizei weiter.
Hecke in Flammen
Im Wernberger Ortsteil Unterköblitz fing ebenfalls am Mittwoch eine Hecke auf Privatgrund Feuer, nachdem der Grundstückseigentümer zuvor versucht hatte, Unkraut mittels eines Gasbrenners zu vernichten. Obwohl der Mann nach eigenen Angaben ausreichenden Abstand zur Hecke gehalten hatte, entzündete sich diese und brannte laut Polizei auf einer Länge von 15 Metern ab. Zur Brandbekämpfung eingesetzt waren die beiden Feuerwehren aus Unterköblitz und Wernberg.
Zu einem weiteren Brand kam es um 18.10 Uhr auf der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Neusath und Unteraich. Dort geriet eine 30 Quadratmeter große Fläche in Brand und beschädigte mehrere Jungbäume. Der Schaden beträgt nach Einschätzung der Geschädigten etwa 100 Euro. Hinweise auf eine konkrete Brandursache oder einen möglichen Verursacher liegen bislang nicht vor. Das Ablöschen des Brandes übernahmen die Feuerwehren Neusath, Unteraich und Nabburg
Auch am Donnerstag waren die Feuerwehren gefordert: Gegen 14.20 Uhr brannte es auf einer Feldfläche bei Obersteinbach (Stadt Nabburg). Hier hatten die Flammen bereits etwas in ein angrenzendes Waldstück übergegriffen. Laut Feuerwehr-Pressesprecher Hans-Jürgen Schlosser hatten die Feuerwehren aus Brudersdorf, Nabburg und Pfreimd das Feuer schnell unter Kontrolle.
Gefährliches Grillen
Wegen der großen Gefahr von Wald- und Flächenbränden gab die Feuerwehr am Mittwoch Tipps zur Vorbeugung. "Die Vegetation ist bereits jetzt an vielen Stellen sehr trocken und mit zunehmender Hitze von Tag zu Tag spitzt sich die Situation zu", unterstreicht Kreisbrandmeister und Pressesprecher Hans-Jürgen Schlosser in einer Pressemitteilung. Eine achtlos weggeworfene Zigarette oder Grillen im Freien könne beispielweise einen großflächigen Wald- oder Wiesenbrand auslösen. Gleiches gelte für achtlos weggeworfenen Müll.
Die Gefahr erhöhe sich durch die warmen Temperaturen, durch Sonneneinstrahlung und durch den Wind, der das Feuer rasch anfache, so Schlosser weiter. Um Wald- und Flächenbränden vorzubeugen, gibt Kreisbrandrat Christian Demleitner folgende Tipps:
- Kein Rauchen, offenes Feuer (Grillen) und offenes Licht in Wäldern oder auf Wiesen.
- Niemals Zigarettenkippen aus dem Auto- oder Zugfenster werfen.
- Zufahrten zu Wäldern – das können auch Feldwege sein – müssen für Löschfahrzeuge Tag und Nacht freigehalten werden.
- Das Fahren oder Parken auf Waldwegen ist zu unterlassen, heiße Auspuffrohre oder Katalysatoren könnten das Gras in Brand setzen.
- Keine Abfälle in die Natur werfen. Scherben können wie Brenngläser wirken.
- Kinder sollten über die Gefahren und Folgen aufgeklärt werden.
- Viele Brände lassen sich durch rasches Eingreifen schon im Anfangsstadium löschen. Deshalb immer sofort die Feuerwehr alarmieren.
Wie Schlosser weiter mitteilt, sollten Land- und Forstwirte Löschmöglichkeiten am Fahrzeug mitführen sowie die Maschinen und deren Motoren vor und nach der Arbeit überprüfen, um beispielsweise verschmutzte Filter oder defekte Hydraulikschläuche zu wechseln. Während der Arbeit sollten sie ferner ihre Geräte und Maschinen beobachten und bei Problemen die Arbeit unterbrechen, den trockenen Bereich verlassen und die Maschine auf einem Weg oder einer unbewachsenen Stelle kontrollieren.
Bei Verdacht auf ein Feuer sollte sofort die Feuerwehr alarmiert werden. Auch die Bevölkerung sollte sehr achtsam sein und bei Rauch oder Feuerschein die Feuerwehr verständigen, betont Schlosser abschließend.
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