Der Preis für die Fernwärmeenergie ist an die Kostenentwicklung bei Heizöl und Erdgas gekoppelt. Von dieser Preisgleitklausel profitieren ab 1. April die 856 Abnehmer der „Städtischen Wasser- und Fernwärmeversorgung“ in Schwandorf. Die Anpassung des Anschlussvertrages mit dem Lieferanten macht die Ersparnisse aber bald wieder zunichte.
Die 734 Kleinanschließer können in diesem Jahr mit einer durchschnittlichen Ersparnis von 15 Euro rechnen. Davon ging Werkleiter Walter Zurek bei der Werkausschusssitzung in der Oberpfalzhalle aus. Die „Städtische Wasser- und Fernwärmeversorgung“ gebe die Preissenkung bei Öl, Gas und Festbrennstoffen an die Kunden weiter. „Die Fernwärme bleibt weiterhin beispiellos günstig“, betont Oberbürgermeister Andreas Feller, „denn es fallen keine Zusatzkosten für Anschaffung, Wartung und Reparatur an“. Das Produkt sei zudem umweltfreundlich.
Nach zehn Jahren ist eine Anpassung des Liefervertrages mit dem „Zweckverband Müllverwertung Schwandorf“ (ZMS) fällig. Sie tritt am 1. August in Kraft und sieht eine Erhöhung der Grundgebühr um 4,80 Euro pro Kilowatt vor. Bei einer Jahresbestellleistung von 36 000 Kilowatt entspricht dies einer Kostensteigerung von 172 800 Euro, die die „Städtische Wasser- und Fernwärmeversorgung“ aus Gründen des Wettbewerbs aber nicht unmittelbar an die Verbraucher weitergeben will.
Werkleiter Walter Zurek schlug deshalb zum 1. Januar 2022 folgende Änderung vor, die der Ausschuss einstimmig billigte: Die Grundgebühr für die 734 Kleinabnehmer erhöht sich um 42 Euro pro Jahr. Die 122 Großkunden von Industrie, Gewerbe und öffentlichen Einrichtungen zahlen 2,30 Euro pro Kilowatt und Jahr mehr. Das würde der Fernwärmeversorgung insgesamt 123 000 Euro in die Kasse spülen. Den Rest der Kostensteigerung will das städtische Unternehmen mit Neukunden ausgleichen.
Derzeit liegen 24 umsetzbare Anträge für einen Anschluss an das Netz vor. „Wir sind bis zum Jahresende mit Arbeiten eingedeckt“, erklärt Werkleiter Walter Zurek. Erweiterungen seien in der Naabufer-, Bahnhof- und Schwaigerstraße geplant. Mit der Erschließung der Baugebiete an der Libourne Allee und der Dachelhofer Straße sind weitere Abnehmer zu erwarten. 8000 Kilowatt kann die „Städtische Fernwärme“ noch zusätzlich bestellen, dann sind die Kapazitäten des Müllkraftwerkes ausgeschöpft. Werkleiter Walter Zurek geht in diesem Jahr von einem Jahresetat von drei Millionen Euro und einem Überschuss von rund 215 000 Euro aus.
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