In einer fünftägigen Bildungsmaßnahme der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeber, dem „Hightech-live-Camp", haben zwölf Mittel- und Realschüler der achten und neunten Jahrgangsstufen Modell-Katamarane mit Solarantrieb gebaut. Sie hatten unter 40 Bewerbern den Zuschlag erhalten. Die Unternehmen Horsch Maschinen in Schwandorf, EMZ-Hanauer in Nabburg und Quadrus Metalltechnik in Schmidgaden waren als Kooperationspartner mit im Boot.
Bei der Abschlussveranstaltung am Freitag am Sitzenhof zog Firmeninhaberin Cornelia Horsch ein positives Fazit und betonte: „Ich habe engagierte junge Menschen kennengelernt“. Sie beklagte den derzeitigen Fachkräftemangel und vertrat die Meinung: „Die Schulabgänger müssen wegkommen von dem Gedanken, unbedingt Abitur machen zu müssen“. Cornelia Horsch, ermunterte die Camp-Teilnehmer, ein Praktikum folgen zu lassen.
Werben um weibliche Fachkräfte
Diesen Aufruf unterstützt auch der Geschäftsführer der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeber, Hermann Brandl, der den Schulabgängern „einen sicheren Arbeitsplatz bei adäquater Bezahlung“ in Aussicht stellte und besonders um „weibliche Fachkräfte“ warb, denn: „Es gibt heute keine typischen Männer- und Frauenberufe mehr“.
Nach wie vor bestehende Berührungsängste der weiblichen Schulabgänger vor technischen Berufen beklagte EMZ-Ausbildungsleiter Helmut Schönberger. Er fand es schade, „dass sich heuer kein einziges Mädchen beworben hat“. Dabei habe EMZ Hanauer in der Vergangenheit mit weiblichen Lehrlingen „beste Erfahrungen“ gemacht. Die Ausbilder Christian Graf (Horsch) und Dominik Bösl (Quadrus) nutzen das Camp zur Nachwuchswerbung und haben schon so manchen Teilnehmer aus früheren Veranstaltungen für eine Ausbildung gewinnen können.
Die Schüler, darunter drei Mädchen, ließen die Projekttage in einer Präsentation Revue passieren. In den Werkstätten der Firma Quadrus bearbeiteten sie die Metallteile für den Katamaran, bei der Firma Horsch wurde gefräst und gebohrt und im Unternehmen EMZ Hanauer löteten sie die Kabel, schlossen die Stromkreise und bauten das Werkstück zusammen.
Mit Rahmenprogramm
Um die Gruppe kümmerte sich ein Betreuerteam mit Projektleiterin Doreen Dambacher an der Spitze, die auch ein Rahmenprogramm mit einem Kegelabend und einer Nachtwanderung organisierte. Nach dem nachhaltigsten Eindruck befragt, antworteten die Teilnehmer Johannes Zimmermann (Guteneck), Tobias Wittmann (Traunricht), Bastian Schmid (Pfreimd), Johannes Hausmann (Neusath) und Nicolas Rauch (Guteneck) unisono: „Die Fahrt mit einem Truck über das Firmengelände“.
Stellvertretender Landrat Richard Tischler zeigte sich „beeindruckt und begeistert“ vom Angebot und bedankte sich auch im Namen der anwesendem Bürgermeister für die Initiative der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeber. Auch wenn sich die Sonne an diesem Tag nicht blicken ließ, bewegten sich die Katamarane im Wasser, wie sich die Gäste der Abschlussveranstaltung überzeugen konnten.













 
 
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