Schwandorf
27.07.2018 - 11:39 Uhr

Für lebendige Naab und gegen Kraftwerk

Der Landesbund für Vogelschutz befasst sich mit Plänen an der Naab. Er bezieht dabei ganz klare Positionen.

Für eine lebendige Naab in Schwandorf sprach sich kürzlich der Vorstand des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) in der Kreisgruppe Schwandorf aus. Josef Paukner, Sprecher der Donau-Naab-Regen-Allianz aus Regensburg, und Karlheinz Baumer, Bezirksvorsitzender des Bayerischen Kanuverbands aus Schwandorf, informierten im Rahmen einer LBV-Monatsversammlung über Pläne, das obere Schwandorfer Wehr zu einem Wasserkraftwerk auszubauen.

Die Folgen für den Fluss und seine Artengemeinschaften im Bereich der Stadt wären gravierend, erläuterten Paukner und Baumer. Es sei abzusehen, dass zu wenig Wasser durch die Innere Naab in Richtung Schwandorfer Stadtzentrum fließen werde. Das hätte negative Folgen für die Fischfauna und viele andere Wasserlebewesen. Auch eine Population der seltenen Bachmuschel wäre dann vermutlich in Gefahr. Josef Paukner: "Die Naab ist ab der Schwarzachmündung bei Schwarzenfeld bis zur Mündung in die Donau durch die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie geschützt. Das heißt, es gilt ein Verschlechterungsverbot für den Erhaltungszustand der dort gelisteten Lebensräume und Arten. Nach der europäischen Wasserrahmenrichtlinie sollen alle Gewässer in einen guten Zustand gebracht werden. Ein Wasserkraftwerk hätte genau die gegenteilige Wirkung."

Die LBV-Kreisgruppe sprach sich dafür aus, die Durchgängigkeit der Naab im Bereich Schwandorf zu verbessern. Ein Wasserkraftwerk lehnte der Vorstand um Zeno Bäumler aus Wernberg-Köblitz ab. Der zu erwartende geringe Stromertrag würde die ökologischen Schäden nicht aufwiegen. Stattdessen sollten Maßnahmen ergriffen werden, um die Artenvielfalt im und am Fluss zu erhöhen.

 
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