Landrat Thomas Ebeling (CSU), der das Direktmandat geholt hatte (wir berichteten), wird in der kommenden Periode der einzige Bezirksrat aus dem Landkreis Schwandorf sein. Damit setzt sich im Bezirkstag fort, was im Landtag bereits tags zuvor klar war: Der Kreis Schwandorf hatte hier seit seinem Bestehen noch nie so wenige Vertreter.
Thomas Ebeling hatte als Erststimmen-Bewerber der CSU im Stimmkreis Schwandorf 35 433 Wähler für sich gewonnen. Zusammen mit 2400 Zweitstimmen aus dem Rest der Oberpfalz kam er insgesamt auf 37 833 Stimmen, die ihm im partei-internen Ranking den dritten Platz einbrachten, hinter Bezirkstagspräsident Franz Löffler und Vizepräsident Lothar Höher. Als durchaus respektabel gilt das Abschneiden der JU-Kreisvorsitzenden Christina Bauer aus Schwandorf. Die 33-jährige Wirtschaftsingenieurin war nur auf der CSU-Liste angetreten. Ohne die Möglichkeit, auch Erststimmen zu bekommen, sammelte sie 22 350 Zweitstimmen und erfuhr damit weitaus mehr Zustimmung als alle weiteren Kandidaten aus dem Landkreis Schwandorf. Ihr Ergebnis bedeutete Rang 11 auf der CSU-Liste; sieben Sitze gingen an die Partei.
Die SPD hatte den Nabburger Bürgermeister Armin Schärtl und den Nittenauer Lehrer Martin Grill auf ihrer Liste stehen. Die Sozialdemokraten holten sich zwei Sitze. Schärtl kam mit 9626 Gesamtstimmen (7687 Erst- und 1939 Zweitstimmen) auf Platz 5. Zur Wahl in den Bezirkstag hätte er über 6000 Stimmen mehr benötigt. Grill verbuchte 2545 Zweitstimmen für sich (Platz 13).
Ähnlich deutlich verpasste bei den Freien Wählern der Pfreimder Bürgermeister Richard Tischler das Mandat. Er erhielt 11 443 Stimmen (10 354/1089), was innerhalb der FW-Oberpfalz-Liste den sechsten Platz bedeutete. Auf Rang drei, der bei den Freien Wählern zur Wahl in den Bezirkstag nötig gewesen wäre, fehlten ihm rund 7000 Stimmen. Die Kreis- und Markträtin Maria Schlögl aus Wernberg-Köblitz, die nur auf der Liste kandidiert hatte, bekam 4712 Stimmen (Platz 13).
Bei Bündnis 90/Die Grünen erhielt die Schwandorfer Finanzbeamtin Marion Juniec-Möller 7508 Stimmen (6072/1436) und die Arbeitsvermittlerin Franziska Wünsch aus Schwandorf 1831 Zweitstimmen. Damit belegten sie die Plätze 8 und 15. Die Partei brachte es auf zwei Sitze.
Die weiteren Bewerber aus dem Landkreis Schwandorf schnitten bei der Bezirkswahl so ab:
FDP: Daniela Lottner (Teublitz) 3120 Stimmen (2058/1062), Platz 6, und Janette Stopkova (Bruck) 707 Stimmen, Platz 14. Die FDP errang einen Sitz.
Die Linke: Eva Kappl (Wackersdorf) 1835 Stimmen (Platz 9), Siegfried Stoiber (Thanstein) 1429 Stimmen (Platz 10), Martina Sivan (Schönsee) 457 Stimmen (Platz 12) und Karl Fleisser (Oberviechtach) 296 Stimmen (Platz 15). Die Partei gewann einen Sitz. Die in Regensburg wohnende Direktkandidaten im Stimmkreis Schwandorf, Sarah Hundt, hatte 4086 Stimmen. Für das Mandat hätte sie rund 7000 Stimmen mehr gebraucht.
Bayernpartei: Peter Eberhardt (Maxhütte-Haidhof) 2026 Stimmen (1859/167, Platz 6) und Alexander Weber (Teublitz) 877 Stimmen (Platz 11). Die BP ging leer aus.
ÖDP: Martin Prey (Niedermurach) 5082 Stimmen (3409/1673, Platz 2), Arnold Kimmerl (Pfreimd) 2461 Stimmen (Platz 5) und Felix Sailer (Schwandorf) 595 Stimmen (Platz 15). Auch die ÖDP ist nicht im neuen Bezirkstag vertreten.
Piraten-Partei: Markus Frey (Teublitz) 2217 Stimmen (951/1266, Platz 1), Marc Zimmerer (Schwandorf) 1124 Stimmen (508/616, Platz 2), Peter Lang (Schwandorf) 245 Stimmen (Platz 6) und Klaus Terbeznik (Schwandorf) 214 Stimmen (Platz 7). Die Piraten blieben ohne Sitz.
AfD: Johann Kellermeier (Maxhütte-Haidhof) 18 783 Stimmen (11 121/7662, Platz 4). Zum zweiten Platz, der für einen der beiden Sitze nötig gewesen wäre, fehlten ihm über 5000 Stimmen.
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