Der Arbeitsmarkt im Landkreis Schwandorf zeigt sich stabil. Üblicherweise steigen im Juli die Zahlen, weil sich junge Menschen nach Schule oder Ausbildungsende kurzzeitig arbeitslos melden. Der Saison-Effekt zeigt sich auch im Landkreis Schwandorf, insgesamt aber sind weniger Menschen arbeitslos als noch im Juni. Das teilte die Agentur für Arbeit mit. Damit war die Entwicklung besser als in ganz Bayern und der Oberpfalz. Im Freistaat und im Bezirk stiegen die Zahlen im Juli.
Gegenüber Juni nahm die Zahl der arbeitslos Gemeldeten um 32 Personen ab. Zum Stichtag Mitte Juli waren 2793 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 332 Arbeitnehmer mehr als im Juli 2023. Die Arbeitslosenquote sank binnen Monatsfrist um 0,1 Prozentpunkte und liegt aktuell bei 3,1 Prozent. Im Juni 2023 betrug die Quote noch 2,8 Prozent.
Fachkräfte gesucht
„Die Jugendarbeitslosigkeit ist im Juli saisontypisch angestiegen. Der Grund hierfür ist, dass Jugendliche und junge Erwachsenen, die ihre Ausbildung beendet haben und noch ohne neue Beschäftigung sind, sich arbeitslos gemeldet haben. Grund zur Sorge besteht deshalb jedoch nicht. Die meisten Betroffenen werden entweder im Herbst eine weiterführende Schule besuchen oder rasch einen Anschlussarbeitsplatz finden, denn gut ausgebildete Fachkräfte werden gesucht“, teilt Siegfried Bäumler, Chef der Agentur für Arbeit Schwandorf, mit.
Der jahreszeitlich übliche Anstieg der Arbeitslosigkeit, vorwiegend bei den Jugendlichen, werde aber "durch eine erhöhte Einstellungsbereitschaft der Betriebe kompensiert“, so Bäumler.
Nachfrage bleibt hoch
Die Nachfrage nach Arbeitskräften im Landkreis ist gleichzeitig ungebrochen hoch. Mitte Juli waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und des Jobcenters 2706 Stellenangebote gemeldet, 47 Offerten weniger als im Vorjahr. Im Juli meldeten sich aus der Erwerbstätigkeit heraus 316 Personen arbeitslos, fünf Arbeitnehmer mehr als im Juli 2023. Im Gegenzug beendeten 263 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Dies waren 53 Arbeitnehmer mehr als im Vorjahresmonat.
Die Entwicklung des Arbeitsmarkts im Landkreis Schwandorf nennt die Agentur auch im Juli "weiter verhalten", sie sei jedoch "etwas positiver als im Vormonat". Beim Blick in die Branchen zeigt sich, dass neue Stellenmeldungen vor allem in den Bereichen Transport, Verkehr und Logistik eingingen. Auch bei der Herstellung von Metall- und Elektroerzeugnissen sowie Maschinenbau sei Personalbedarf spürbar. Weiterhin einstellungsbereit zeigen sich im Juli der Handel, das Gesundheitswesen und die Zeitarbeitsbranche. Bei letzterer habe sich der Bedarf an Arbeitskräften im Juli im Vergleich zum Vormonat nochmals erhöht, teilt die Agentur mit.
Viele freie Lehrstellen
Im Landkreis Schwandorf sind bis Juli 1625 Ausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet, 86 mehr als im Vorjahr. Demgegenüber beträgt die Zahl der gemeldeten Bewerber 606, das sind 31 Bewerber weniger als im Vorjahr. Auf jeden gemeldeten Bewerber kommen somit statistisch gesehen 2,7 Ausbildungsstellen. Im gesamten Agenturbezirk (Landkreise Schwandorf, Amberg-Sulzbach, Cham und Stadt Amberg) stehen 5317 Ausbildungsstellen 1855 Bewerbern gegenüber. Auf jeden gemeldeten Bewerber kommen somit statistisch gesehen 2,9 Lehrstellen.
Arbeitslosenquoten Juli 2024
- Deutschland: 6,0 Prozent
- Bayern: 3,6 Prozent
- Oberpfalz: 3,3 Prozent
- Landkreis Schwandorf: 3,1 Prozent
- Stadt Amberg: 5,6 Prozent
- Landkreis Amberg-Sulzbach: 3,3 Prozent
- Landkreis Cham: 2,6 Prozent
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