Ihr Vor-Vorgänger als Chef in der Kebbel-Villa, Heiner Riepl, sortiert im großen Ausstellungsraum im Untergeschoss Bilder. "Ich bin hier nur der Gehilfe", kokettiert der Maler, der das Oberpfälzer Künstlerhaus von 1988 an über 25 Jahre maßgeblich geprägt hat. Beinahe zu jedem der vielen Werke weiß er eine Geschichte. "Ich schätze es sehr, dass du da bist", sagt Lanzl. Und, das ist zu spüren, Heiner Riepl ist gerne aus Kelheim gekommen, wo er jetzt lebt und arbeitet. Die beiden kennen sich schon lange. Lanzl hat damals noch studiert. "Wir wollten damals schon was miteinander machen", sagt Lanzl, die in Pfreimd aufgewachsen ist und zuletzt lange in den USA lebte und arbeitete. Aus einem Projekt wurde damals nichts. Jetzt katalogisieren sie gemeinsam die mehreren hundert Arbeiten, die zu den Sammlungen im Künstlerhaus gehören. Bezirk und Stadt kaufen seit Jahren regelmäßig Werke aus den Ausstellungen im Künstlerhaus, Privatleute haben ganze Sammlungen geschenkt, der Förderverein Stücke beigesteuert.
Ölbilder, Arbeiten auf Papier, Fotos, Skulpturen, Plastiken und Installationen: Die Sammlungen zeigen die Vielfalt der bildenden Kunst der Region, beginnend schon in der Nachkriegszeit. "Künstlerisches Gedächntnis der Oberpfalz" nennt Lanzl die Werke. Die Bandbreite ist erstaunlich, und wird regelmäßig in Teilen zwischen den Wechselausstellungen im Künstlerhaus gezeigt.
Lanzl und Riepl sortieren, jedes Werk bekommt einen Anhänger, wird fotografiert, erfasst, sauber verpackt. Lanzl vermerkt die Daten im Computer. Das Inventarisierungsprogramm mit Namen "Vino" (Virtual Internet Objects) stellt die Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen zur Verfügung. Die Daten sind nach der Erfassung mit entsprechender Berechtigung auch online recherchierbar. Bislang existierte das Inventar noch auf Papier, in langen Listen. Das wird jetzt moderner.
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