So niedlich kleine Katzenwelpen mit Kulleraugen und weichem Fell auch aussehen, viele von ihnen habe keine Chance, jemals ein Zuhause zu finden. Es sind einfach zu viele. Solange erwachsene Katzen nicht kastriert werden, werden jedes Jahr wieder neue Katzenwelpen geboren.
Eine Katze kann zweimal pro Jahr tragen und jeweils vier bis sechs Junge zur Welt bringen. Zwar werden Katzen, die jedes Jahr Nachwuchs bekommen nicht so alt wie kastrierte Tiere, aber selbst wenn man von einem Höchstalter von nur fünf Jahren ausgeht, kann die Katze in ihrem Leben 40 bis 60 Junge gebären. Nach sechs Monaten sind auch die Kleinen geschlechtsreif und vermehren sich wieder – somit entsteht nach nur einem Katzenleben eine Population, die nicht mehr überschaubar ist.
Seit einigen Jahren gibt es vermehrt Meldungen über Orte, an denen sich verwilderte, halbwilde und gehaltene Katzen treffen und leben („Hotspots“). Die verwilderten Tiere und oft auch die gehaltenen Katzen sind nur in den seltensten Fällen kastriert, weswegen diese Hotspots zur Geburtenexplosion führen.
Der Tierschutzverein Schwandorf möchte deshalb im Dezember eine einmonatige Aktion zur Kastration von herrenlosen und gehaltenen Katzen im Landkreis Schwandorf durchzuführen. Durch diese Aktion soll die ungehinderte Vermehrung der Katzen im Landkreis eingedämmt werden, um das Katzenelend zu verringern.
Der Verein will im Verlauf von 30 Tagen in Kooperation mit bestimmten Tierarztpraxen so viele Katzen wie möglich kastrieren lassen. Hauptziel ist die Kastration der verwilderten Katzen. Zusätzlich soll die Aktion aber auch auf gehaltene Katzen ausgedehnt werden, da Freigänger regelmäßig Kontakt zu den wildlebenden Tieren haben und häufig ebenfalls – aufgrund des Kostenaspekts – nicht kastriert sind.
„Der Tierschutzverein Schwandorf hat auch bisher schon im Rahmen seiner Möglichkeiten Kastrationen an aufgegriffenen herrenlosen Tieren durchführen lassen und beabsichtigt, das auch in Zukunft fortzuführen“, erläuterte Gabi Hahn, die Vorsitzende der Schwandorfer Tierschützer. Eine derartige konzertierte Aktion aber übersteige die finanziellen Möglichkeiten des Vereins; aufgrund von Erfahrungen aus einem anderen Landkreis kann mit etwa 200 zu kastrierenden Tieren gerechnet werden.
Da das Ganze eben nicht zum Nulltarif zu haben ist, haben sich die Tierschützer an den Landkreis gewandt und um einen Zuschuss gebeten, über den nun der Kreisausschuss zu entscheiden hatte. Die Tierarztkosten für eine Kastration betragen bei Katern im Mittel 100 Euro und bei Kätzinnen 140 Euro. Diese Kosten sollen im Rahmen der Aktion bei herrenlosen Tieren vom Landkreis vollständig und bei gehaltenen Tieren zur Hälfte übernommen werden.
Der Kreisausschuss beschloss daher, dem Tierschutzverein Schwandorf für die Aktion „Projekt zur Populationskontrolle freilaufender Katzen“ einen zweckgebundenen Zuschuss in Höhe von maximal 16 000 Euro als freiwillige Leistung des Landkreises zu gewähren.
Die Aktion muss in diesem Jahr spätestens am 15. Dezember beginnen, da einerseits zu diesem Zeitpunkt die wenigsten Kätzinnen schwanger sind und es andererseits auch witterungsbedingt noch vertretbar ist, die Eingriffe vorzunehmen. Spätestens zum 15. Januar 2019 sollte die Aktion abgeschlossen sein, da durch die dann meist kältere Witterung ab Mitte Januar die daraus resultierende Belastung der Tiere zu groß würde. Mit einem Zuschuss in Höhe von 16 000 Euro kann der Tierschutzverein Schwandorf die Maßnahme entsprechend planen und durchführen. Die Kostennachweise für die einzelnen Behandlungen sind bis zum 30. Juni 2019 vorzulegen.













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