Schwandorf
02.03.2023 - 11:17 Uhr

Handwerker auf Nachwuchssuche

Der 13-jährige Michael Fruth träumt von einer Karriere als Fußballprofi. Neben seinen sportlichen Ambitionen hat er auch schulische und berufliche Ziele. Bei der Handwerkskammer lernt der Realschüler eine neue Ausbildungsrichtung kennen.

HWK-Geschäftsführer Alexander Stahl, Vizepräsidentin Kathrin Zellner und Kreishandwerksmeister Florian Danzl (stehend von links) schauten den Schülern der KMK-Realschule Schwandorf über die Schultern. Den Schnupopertag an der Handwerkskammer nutzte auch Michael Fruth (vorne links). Bild: Hirsch
HWK-Geschäftsführer Alexander Stahl, Vizepräsidentin Kathrin Zellner und Kreishandwerksmeister Florian Danzl (stehend von links) schauten den Schülern der KMK-Realschule Schwandorf über die Schultern. Den Schnupopertag an der Handwerkskammer nutzte auch Michael Fruth (vorne links).

Die Betriebe haben für ihre Nachwuchswerbung ein neues Format entwickelt: den Tag des Handwerks. Das Kultusministerium unterstützt die Initiative und erklärt den "Schnuppertag" zu einem verpflichtenden Modul für alle weiterführenden Schulen. An der Auftaktveranstaltung der Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz nahmen am Mittwoch im Fortbildungszentrum Schwandorf-Charlottenhof 25 Schüler einer siebten Klasse der Konrad-Max-Kunz-Realschule Schwandorf teil.

Michael Fruth und seine Mitschüler bekamen einen Einblick in die "smarte Haustechnik" und die Steuerung von Lichtquellen. "Wir wollen euch das Handwerk erlebbar machen", verspricht HWK-Vizepräsidentin Kathrin Zellner den Schülern bei der Begrüßung. Sie weist auf die "hochmoderne Technik" in den Betrieben hin und ist überzeugt: "Ohne das Handwerk wird die Technologiewende nicht gelingen".

Elektromeister Albert Simon arbeitet als Kursleiter im CMT-Charlottenhof und bildet Lehrlinge in der Fachrichtung "Automation" aus. Er sieht das Fortbildungszentrum als "verlängerte Werkbank für die Handwerksbetriebe". Die Realschüler lernten beim "Schnuppertag" das neue Berufsbild des "Elektronikers für Gebäudesystemintegration" kennen. Es umfasst den gesamten Bereich des "Smarthome", von der Klima- und Kommunikationstechnik über Alarm- und Überwachungsanlagen bis zur Integration von Haushaltsrobotern. HWK-Geschäftsführer Alexander Stahl belegt den hohen Ausbildungswillen der jungen Leute mit steigenden Anmeldezahlen und versichert: "Allmählich stoßen wir mit unseren Kapazitäten an die Grenzen". Im Schulungszentrum Charlottenhof lassen Handwerksbetriebe nicht nur ihre Lehrlinge ausbilden, sondern schicken auch ihre Gesellen zur Fort- und Weiterbildung.

Kreishandwerksmeister Florian Danzl (Niedermurach) sieht in der Nachwuchsgewinnung eine wichtige Aufgabe für die Betriebe und begrüßt deshalb das bayernweite Projekt zur Berufsorientierung. Er ruft seine Kollegen auf, mit den Schulen Kontakt aufzunehmen und die Gestaltung eines gemeinsamen Vormittages abzustimmen. Der Tag des Handwerks könne in den Werkstätten, an den Schulen oder in den Bildungszentren der Handwerkskammer stattfinden. Möglich seien auch Tage der Berufsorientierung, Betriebsbesichtigungen oder praxisnahe Vorstellung von Lehrlingsberufen durch Auszubildende. Der Umfang beträgt mindestes vier Schulstunden. Das Handwerk hat 130 Ausbildungsberufe anzubieten.

Hintergrund:

Tag des Handwerks

  • Thema: „Macher gesucht“ ist das Motto beim „Tag des Handwerks“
  • Ziel: Die Schüler sollen Berufsfelder und handwerkliche Tätigkeiten kennenlernen.
  • Pflicht: Der „Tag des Handwerks“ ist erstmals in diesem Schuljahr verpflichtend für alle weiterführenden Schulen in Bayern.
 
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