Schwandorf
13.02.2019 - 14:14 Uhr

Hoffen auf den Durchbruch

City-Manager Roland Kittel ist neuer Geschäftsleiter des Zweckverbandes "Interkommunales Gewerbegebiet an der A 93". Er löst Maria Schuierer ab, die als Pressesprecherin ins Büro des Oberbürgermeisters wechselte.

Der Vorsitzende des Zweckverbandes „Interkommunales Gewerbegebiet“, OB Andreas Feller (Mitte), und seine Bürgermeisterkollegen Thomas Falter (rechts) und Harald Bemmerl (links) begrüßten die neuen Geschäftsleiter Roland Kittel (Zweiter von rechts) und Elke Mandl-Kimmer (Zweite von links) mit einem Geschenk. Bild: Hirsch
Der Vorsitzende des Zweckverbandes „Interkommunales Gewerbegebiet“, OB Andreas Feller (Mitte), und seine Bürgermeisterkollegen Thomas Falter (rechts) und Harald Bemmerl (links) begrüßten die neuen Geschäftsleiter Roland Kittel (Zweiter von rechts) und Elke Mandl-Kimmer (Zweite von links) mit einem Geschenk.

Die Mitglieder Zweckverbandes bestätigten die Personalie bei ihrer Sitzung am Dienstag im Rathaus. Auch die Position des stellvertretenden Geschäftsleiters war nach der beruflichen Veränderung des bisherigen Amtsinhabers Harald Trummet neu zu besetzen. Die Wahl fiel auf die stellvertretende Bauamtsleiterin der Verwaltungsgemeinschaft Wackersdorf, Elke Mandl-Kimmer.

Die Aufstellung eines Flächennutzungsplans für das Verbandsgebiet nimmt allmählich Formen an. "Die naturschutzrelevanten Fragen sind abgearbeitet", sagte Baudirektor Reinhard Schade in seinem Sachstandsbericht. Jetzt gehe es darum, sich mit der Regierung der Oberpfalz "landesplanerisch" abzustimmen und den Flächenbedarf festzulegen. Anfang April werde der Versammlung des Zweckverbandes der Vorentwurf zur Genehmigung vorliegen, rechnet der Bauamtsleiter. Es folge die Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung. Im Juli könne das Gremium dann über den vorgelegten Entwurf des Flächennutzungsplans abstimmen.

13 Jahre nach der Gründung ändert der Zweckverband seine Strategie, geht in Vorleistung und stellt einen Flächennutzungsplan auf. Mit Optionsverträgen hatten sich die Grundstücksbesitzer offenbar nicht abspeisen lassen. Jetzt nahmen die drei beteiligten Kommunen, die Stadt Schwandorf sowie die Gemeinden Wackersdorf und Steinberg am See, selbst Geld in die Hand und erwarben für 1,4 Millionen Euro 50 000 Quadratmeter Grund rund um die OMV-Tankstelle.

Pergola für Tankstelle

Zu diesem Geltungsbereich zählt auch ein Flurstück an der A 93, das zur Gemarkung Alberndorf gehört. Darauf will die Firma Voltgrün-Projekt GmbH aus Regensburg eine Freiflächen-Photovoltaikanlage errichten und hat deshalb eine Anfrage an den Zweckverband gestellt. Mit der Antwort dürfte der Vorhabenträger nicht zufrieden sein. Bauamtsleiter Reinhard Schade teilte ihm mit, dass für die Zulassung einer Photovoltaikanlage die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans notwendig sei. Und weiter heißt es im Behörden-Deutsch: "Die Einleitung eines derartigen Verfahrens erscheint aufgrund des Bearbeitungsstandes des Flächennutzungsplans nicht sachgerecht". Grünes Licht bekam dagegen das Vorhaben der OMV Deutschland GmbH, die auf der Terrasse der Tankstelle eine Pergola errichten möchte. Ferner genehmigte das Gremium den Antrag von Bernhard Schmidt, der in der Gemarkung Kronstetten eine Betriebsleiterwohnung bauen will.

Mit der Gründung des Zweckverbandes im Jahre 2006 wollten die drei Kommunen Schwandorf, Wackersdorf und Steinberg am See ein Zeichen setzen. Die Filetgrundstücke an der Autobahn A 93 gemeinsam zu entwickeln, sollte Signalwirkung für die gesamte Region haben. Heute - 13 Jahre später - fällt die Bilanz ernüchternd aus. Bis auf die OMV-Tankstelle und zwei Salzsilos ist nichts zu sehen. Allmählich wurde den Verbandsräten klar, dass ihre planerischen Mittel ungeeignet waren. Bisher hatten sie nur einen groben Rahmen für die Entwicklung des Verbandsgebiets gesetzt. Jetzt nimmt der Zweckverband das Heft selbst in die Hand, stellt einen Flächennutzungsplan auf und schafft Baurecht. Wenn die Voraussetzungen geschaffen sind, soll mit der Erschließung und Vermarktung der Grundstücke begonnen werden. "Es geht also etwas voran", stellte Verbandsvorsitzender Oberbürgermeister Andreas Feller bei der Sitzung am Dienstag zufrieden fest.

1,4 Millionen für Grund

Von den 1,4 Millionen Euro, die der Zweckverband für den Grunderwerb im "Interkommunalen Gewerbegebiet" ausgegeben hat, tragen die Gemeinden Schwandorf und Wackersdorf je 45 Prozent. Zehn Prozent entfallen auf die Gemeinde Steinberg am See. Der Verbandsversammlung gehören 15 Stadt- und Gemeinderäte an. Je sieben aus Schwandorf und Wackersdorf, einer aus Steinberg am See.

Blick von der OMV-Tankstelle aus in Richtung Wackersdorf. Mehr als zwei Silobehälter (rechts) sind im Interkommunalen Gewerbegebiet derzeit nicht zu sehen. Bild: Hirsch
Blick von der OMV-Tankstelle aus in Richtung Wackersdorf. Mehr als zwei Silobehälter (rechts) sind im Interkommunalen Gewerbegebiet derzeit nicht zu sehen.
 
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