Schwandorf
14.12.2020 - 18:08 Uhr

Hohe Auslastung auf Covid-Stationen im Landkreis Schwandorf

46 Menschen, die an Corona erkrankt sind, befinden sich derzeit in den beiden Krankenhäusern in Schwandorf und Burglengenfeld. In Schwandorf sieht man sich zu einem drastischen Schritt genötigt.

Seit Wochen steigen die Corona-Fallzahlen – und mit ihnen die Anzahl an Patienten, die eine intensivmedizinische Behandlung benötigen. Symbolbild: Marijan Murat/dpa
Seit Wochen steigen die Corona-Fallzahlen – und mit ihnen die Anzahl an Patienten, die eine intensivmedizinische Behandlung benötigen.

Das Barmherzige-Brüder-Krankenhaus St. Barbara Schwandorf ist der medizinische Zentralversorger für die Stadt und den Landkreis Schwandorf. Mit 267 Betten ist es das größte Krankenhaus im Landkreis Schwandorf. "Die Auslastung unserer 267 Betten ist aktuell insgesamt sehr hoch," informierte am Montag Martin Baumann als Geschäftsführer des Krankenhauses.

Vergangene Woche war St. Barbara besonders gefordert worden, als ein Corona-Ausbruch in einem Burglengenfelder Altenheim die medizinische Versorgung von betroffenen Bewohnern nötig gemacht hat. Da das örtliche Krankenhaus in Burglengenfeld bereits belegt war, wurden die Patienten auch in die Kliniken in Schwandorf und Amberg eingeliefert.

Zwei werden beatmet

Wie Geschäftsführer Baumann erläuterte, wurden am Montag im Krankenhaus Schwandorf 32 Patienten mit SARS-CoV-2 behandelt. "Fünf dieser Patienten befinden sich auf der Intensivstation, je zwei von ihnen werden invasiv oder nicht-invasiv behandelt." Invasiv bedeutet die Beatmung über einen Schlauch in der Luftröhre. "Dazu," so der Geschäftsführer, "kommen sechs Verdachtsfälle im Haus."

Aufgrund der hohen Inzidenzzahlen und des Lockdowns ab Mittwoch, 16. Dezember, hat das Krankenhaus St. Barbara am Montag Nachmittag ein Besuchsverbot ausgesprochen. Es gelte zunächst bis zum 10. Januar 2021, hieß es.

Die meisten auf Normalstation

Andreas Neumann, seit einem halben Jahr Interims-Geschäftsführer der Asklepios-Klinik im Städtedreieck, gab auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien bekannt, dass sein Haus derzeit 13 SARS-CoV-2-Patienten auf Normalstation behandle. Ein Patient liege auf der Intensivstation. Niemand der Corona-Patienten in Burglengenfeld werde künstlich beatmet.

Der Landkreis verfügt auch noch über zwei Notkrankenhäuser in Schwandorf und Oberviechtach. "Die Notkrankenhäuser nutzen wir erst, wenn alles andere dicht ist," betonte Hans Prechtl, der Pressesprecher des Landkreises. Das sei aber derzeit nicht nötig , da das Barbara-Krankenhaus noch über Kapazitäten verfügt.

Im Barmherzige-Brüder-Krankenhaus St. Barbara befinden sich auf der Intensivstation 22 Bett- und Beatmungsplätze. 14 Intensivzimmer sind Einzelkabinen, fünf davon wurden als Schleusenzimmer konzipiert. In einem Multifunktionsraum besteht die Möglichkeit, ihn um vier zusätzliche Betten zur Intensivstation zu erweitern.

Schwandorf14.12.2020

Einen Schwerpunkt bei den Neuerkrankungen stellen einzelne Altenheime dar. Stark betroffen sind mit Blick auf die Bewohner das St. Johannis-Stift in Pfreimd, im Naabtalpark Burglengenfeld das Herzog-Philipp-Haus und das BRK-Altenheim Burglengenfeld. Auch in Nittenau gibt es inzwischen Anlass zu Sorge.

Burglengenfeld11.12.2020

"Die Notkrankenhäuser nutzen wir erst, wenn alles andere dicht ist."

Hans Prechtl, Pressesprecher des Landkreises

Hans Prechtl, Pressesprecher des Landkreises

"Fünf Patienten befinden sich auf der Intensivstation."

Martin Baumann, Geschäftsführer des Krankenhauses St. Barbara

Martin Baumann, Geschäftsführer des Krankenhauses St. Barbara

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.