US-Präsident Donald Trump droht mit Strafzöllen und Handelskriegen. Großbritannien verabschiedet sich aus der EU. Ohnehin setzen immer mehr Länder auf Protektionismus. Der Landmaschinenhersteller Horsch mit Sitz in Schwandorf und einer Exportquote von über 80 Prozent bereiten diese Umstände sorgen.
Bei einer Betriebsbesichtigung, zu der das Unternehmen gemeinsam mit dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) geladen hatten, plädierten die Verantwortlichen für offene Märkte. "Die deutsche Wirtschaft lebt vom Export. Eine Abschottung wäre das Schlimmste, was passieren könnte", erklärte Geschäftsführer Philipp Horsch. Sorgen mache ihm, dass die Trumpsche Politik in der Welt immer salonfähriger werde. "Angst haben wir vor gar nichts", sagte Horsch. Er erklärte, dass das Unternehmen ohnehin in einer atypischen Branche ansässig sei, die getrieben sei vom Wetter, und dass Landwirte einen Investitionsbedarf haben. Von der Industrie sei man nicht abhängig, die politische Lage betreffe die Firma nur indirekt. Beispielsweise würden viele Landmaschinen in die Ukraine exportiert, trotz des jahrelangen Krieges in dem Land.
Dennoch hatte Horsch einige Kritikpunkte an der Politik, die er an Bundestagsabgeordneten Karl Holmeier richtete, der zur Betriebsbesichtigung geladen war: Die zunehmende Bürokratie und die Hürden, wenn Horsch ausländische Mitarbeiter hierzulande ausbilden wollen. "Der Zoll ist außerdem zu einem riesigen Damoklesschwert für uns geworden", sagt Philipp Horsch. Außerdem kritisierte Geschäftsführer Michael Horsch: "Fünf Jahre lang hat sich die Politik mit Feinstaub, Diesel, Brexit, Glyphosat und Bienensterben beschäftigt - und die Wirtschaft links liegen gelassen." Holmeier sieht den Bedarf, bürokratische Hürden abzubauen. Er erklärte am Dienstag: "Wir müssen Wege finden, Exporte zu erleichtern und zu beschleunigen. Vom Export hängt der Erfolg dieses Unternehmens ab." Ein Umstand, den der Bundestagsabgeordnete auch auf das große Ganze ummünzte: "Wenn wir unseren Wohlstand in Deutschland erhalten wollen, dann muss auch der Export gut laufen."
Das Unternehmen Horsch ist 1981 gegründet worden. Der Landmaschinenhersteller hat weltweit Standorte. 40 Prozent der Produktion geht allerdings in Schwandorf über die Bühne. Dort arbeiten 600 Mitarbeiter. Laut der Geschäftsführer hat Horsch seit 2006 jedes Jahr eine Großbaustelle. In einem Jahrzehnt hat das Unternehmen laut Philipp Horsch "ganz grob" 120 Millionen Euro investiert. In den vergangenen 15 Jahren sei der Landmaschinenhersteller knapp um den Faktor 20 gewachsen. Alleine in Schwandorf wird sich das Unternehmen bis Ende des Jahres größentechnisch grob verdoppeln. Außerdem ist der nächste Anbau schon in Planung.
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