Die Autobahn A93 ist für den ostbayerischen Raum sehr wichtig und für die erfolgreiche Entwicklung der Region von zentraler Bedeutung. Zunehmende Schäden an der 25 Jahre alten Fahrbahndecke machen eine Sanierung notwendig. Das Material der Wahl dafür ist sogenannter „lärmtechnisch optimierter Splittmastixasphalt“ . Er senkt die Dezibelzahl des fließenden Verkehrs deutlich.
„Man darf das nicht mit Flüsterasphalt verwechseln,“ machte Direktor Reinhard Pirner deutlich. Er ist Leiter der Niederlassung Nordbayern der Autobahn GmbH des Bundes. Sein Unternehmen ist als Auftraggeber für den Austausch der Fahrbahnoberflächen zuständig. Flüsterasphalt sei sehr teuer und halte nur acht bis zehn Jahre, bevor er ausgetauscht werden muss. „Den gibts nur“, so Pirner, „wenn man keine Lärmschutzwände bauen kann oder sich Einhausungen sparen will“.
Lärm „verschwindet“ im Belag
Aber auch der„lärmtechnisch optimierte Splittmastixasphalt“ ist nicht ohne. „Man nimmt ihn gerne auf Autobahnen, weil er eine Lärmreduzierung von 3 bis 4,8 Dezibel bringt - je nachdem, wie alt er ist,“ erklärte Thomas Boehr, der Leiter der Außenstelle Fürth der Autobahn GmbH des Bundes. Seine Außenstelle ist direkt mit den Arbeiten im Landkreis Schwandorf betraut. Der Splittmastixasphalt weist Hohlräume auf. „Das ist wichtig, denn der Hohlraum unten nimmt den Lärm auf, der verschwindet sozusagen im Belag,“ veranschaulichte Boehr. Drei Dezibel weniger bedeutet grob gesagt, dass schalltechnisch nur noch die Hälfte der tatsächlichen Fahrzeuge unterwegs ist.
Adressaten dieser Informationen war eine Runde von Kommunalpolitikern, die die Bundestagsabgeordnete Martina Englhardt-Kopf zusammengetrommelt hatte. Sie wollte damit an ähnliche Infoveranstaltungen anknüpfen, wie sie ihr Vorgänger Karl Holmeier ins Leben gerufen hatte. Neben Landrat Thomas Ebeling gehörten zu dem aktuellen Kreis die politischen Vertreter von drei Orten, die von der A93 profitieren und in der Nähe der jetzigen Baustelle liegen: Marion Juniec-Möller (Schwandorf), Thomas Falter (Wackersdorf) und Christian Meßmann (Steinberg am See).
Seit 2013 für die „Lebensader“
Martina Englhardt-Kopf sprach von der A93 als „Lebensader“, die sich gut saniert gehört. Wie sich bei den Ausführungen von Thomas Boehr dann zeigte, nimmt die lokal zuständige Autobahn GmbH des Bundes (früher: Autobahndirektion Nordbayern) die Sache durchaus ernst. Boehr blendete zurück bis ins Jahr 2013, als die Fahrbahnsanierungen auf der A93 im Landkreis Schwandorf begonnen haben.
Die ersten Bauarbeiten fanden damals zwischen Nabburg und Pfreimd statt. Im Jahr darauf, also 2014, ging es weiter nördlich weiter bis zum Autobahnkreuz Oberpfälzer Wald. In den Folgejahren arbeitete sich die Autobahn GmbH des Bundes dann nach Süden vor, war schon südlich von Schwandorf bis zur südlichen Landkreisgrenze aktiv und baut derzeit und noch bis 2025 beide Fahrtrichtungen bei Schwandorf aus.
„Am Ende haben wir dann 73,9 Millionen Euro für die A93 ausgegeben,“ rechnete Boehr seinen Zuhörern vor. Pro Abschnitt, der saniert wird oder wurde, müssen zwischen 3,5 und 9,7 Millionen Euro gezahlt werden. Wenn die aktuellen Arbeiten im Oktober zu Ende gehen, „ist in Richtung Weiden die Fahrbahn dann durchgängig saniert.“
Bis zu 50 000 Fahrzeuge täglich
Dass die Bauarbeiten bei ständig steigenden Verkehrszahlen erfolgen müssen, macht die Angelegenheit nicht einfacher. Immer wieder müssen Fahrbahn-Teile gesperrt werden, sind Geschwindigkeitbegrenzungen auf 80 beziehungsweise 100 Stundenkilometer nötig. Wegen der Fahrbahnverengungen kommt es auch häufiger zu Staus, weil das Einfädelsystem von den Fahrern nicht richtig ausgeführt wird. Mathias Klisch, Leiter der Autobahnmeisterei in Schwandorf, wusste, dass an verkehrsreichen Tagen 45 000 Fahrzeuge zwischen den Anschlussstellen Schwandorf-Mitte und -Nord unterwegs sind: „Im Ferienverkehr können das auch mal 50 000 sein.“
Weitere Bauarbeiten auf der A93 betreffen die Eichelbachbrücke beim Kreuz Oberpfälzer Wald (von März bis Ende 2023). Dort wird der Verkehr in einer manuellen Wechselverkehrsführung an der Baustelle vorbeigeführt.
Parallel dazu wird an der Ödschlagtalbrücke zwischen den Anschlussstellen Nabburg-West und dem Kreuz Oberpfälzer Wald an der Autobahn A6 gearbeitet.
Fahrbahnerneuerung auf der Autobahn A 93
- Aktueller Bauabschnitt: Zwischen Anschlussstelle Schwandorf-Süd und Anschlussstelle Schwarzenfeld in Fahrtrichtung Weiden.
- Kosten: Rund acht Millionen Euro; das Geld kommt aus Bundesmitteln.
- Baubeginn: Juni 2023.
- Bauende: Oktober 2023
- Gesamtvorhaben: Elf Bauabschnitte von 2013 bis 2025 im Landkreis Schwandorf zwischen Wernberg-Köblitz und dem Städtedreieck.Gesamtkosten: 74 Millionen Euro, aufgeteilt auf 13 Jahre.
- Gesamtkosten: 74 Millionen Euro, aufgeteilt auf 13 Jahre.
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