Der zwölf Monate alte namenlose Stier stammt aus dem Stall des Züchters Markus Götz aus Deining (Landkreis Neumarkt), der seit 40 Jahren Auktionen in Schwandorf beschickt. Der Bulle bekam die besten genetischen Werte vererbt, wie Voruntersuchungen ergeben haben. Über diese Daten hatte sich Thomas Pfaller genau informiert, bevor er am Mittwoch am Ring des Schwandorfer Tierzuchtzentrums Platz nahm. Der Agrar-Ingenieur sollte den Bullen für die bäuerliche Selbsthilfeorganisation „Bayern-Genetik“ in Landshut ersteigern.
In 500-Euro-Schritten
Auktionator Franz Weidinger vom Rinderzuchtverband Oberpfalz stieg bei einem Angebot von 3500 Euro ein und reagierte auf die Hinweise der Bieter zunächst in 100-, dann in 200- und später in 500-Euro-Schritten. Thomas Pfaller bekam schließlich beim Stand von 26 000 Euro den Zuschlag. „Am Ende entscheidet das Bauchgefühl“, erklärt der Vertreter der Landshuter Besamungsstation. Ihn hat der Bulle überzeugt. Er „taufte“ ihn noch an Ort und Stelle auf den Namen „Hebammer“. In der Hoffnung, dass der Stier für reichlich Nachwuchs sorgen wird.
„Hebammer“ kommt zunächst in Quarantäne und muss etliche Untersuchungen über sich ergehen lassen. „Vor allem sein Samen muss passen“, sagt Thomas Pfaller. Denn mit dem Verkauf des Spermas soll sich die Investitionssumme schließlich amortisieren. Doch hier ist sich Pfaller „zu 95 Prozent“ sicher.
Womit sich momentan ebenfalls gute Erlöse erzielen lassen, sind Milchkühe. Gut 2000 Euro bringt derzeit eine Kuh nach dem ersten Kalb. 50 davon wechselten bei der jüngsten Auktion den Besitzer. Die hohen Erlöse erklären sich mit dem aktuell guten Milcherzeugerpreis. Zur Versteigerung kamen ferner 100 Zuchtkälber, die je nach Alter und Gewicht zwischen 300 und 400 Euro einbrachten.
Unter den Bestmarken
Mit 26 000 Euro erzielte der Bulle „Hebammer“ einen stolzen Preis. Allerdings liegt er weit unter den Bestmarken, die in den Büchern des Oberpfälzer Rinderzuchtverbandes verzeichnet sind. Der höchste jemals erzielte Preis für einen Bullen liegt bei 78 000 Euro. Die Götz GbR in Deining hat schon einige namhafte Zuchtbullen hervorgebracht. „Die genomische Selektion braucht Fingerspitzengefühl und Ausdauer“, erklärt Seniorchef Markus Götz. „Und am Ende gehört auch eine Portion Glück dazu“.














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