Schwandorf
22.11.2018 - 14:40 Uhr

Keine kostenlose Windelsäcke für Dreijährige

Der Ausschuss für Kreisentwicklung, Umweltschutz und Touristik entscheidet in der jüngsten Sitzung über Integreat-App, Blühflächen und die Unterstützung von Eltern.

Wer Kleinkinder hat, weiß das: Man braucht endlos viele Windeln, der Müllsack ist schnell voll. Deswegen bewilligt der Landkreis einmalig maximal zwölf Windelsäcke für Eltern mit Kinder bis zwei Jahre. Eine Ausweitung für bis Dreijährige lehnte das Gremium allerdings ab. Bild: Stephan Huber
Wer Kleinkinder hat, weiß das: Man braucht endlos viele Windeln, der Müllsack ist schnell voll. Deswegen bewilligt der Landkreis einmalig maximal zwölf Windelsäcke für Eltern mit Kinder bis zwei Jahre. Eine Ausweitung für bis Dreijährige lehnte das Gremium allerdings ab.

21 600 kostenlose Windelsäcke werden voraussichtlich bis Jahresende vom Landkreis genehmigt. Er lässt sich das 86 500 Euro kosten. Seit der Einführung im März ist die Nachfrage groß, die Maßnahme wird gut angenommen. Allerdings monierten einige Mütter in einer Facebook-Diskussion, dass die Windelsäcke nur für Kinder bis zwei Jahren genehmigt werden. Warum nicht auch für Dreijährige? Das veranlasste Rudi Sommer (Die Grünen), einen Antrag zu stellen, den Zeitraum für die Bewilligung auf Kinder bis drei Jahre zu erweitern.

Landrat Thomas Ebeling erklärte: "Ich habe nicht ganz so viel Sympathie für den Antrag übrig." Meistens seien die Kinder mit zwei Jahren sauber. Ohnehin würden ihn einige Diskussionen im Sozialen Netzwerk ärgern. Werde so etwas wie die kostenlosen Windelsäcke beschlossen, gäbe es immer die gleichen Reaktionen: Warum gibt es so etwas im Landkreis Schwandorf und nicht im Landkreis Amberg-Sulzbach? Warum für bis Zwei- und nicht für bis Dreijährige? Andere Ausschuss-Mitglieder wie Maria Baumer (CSU) und Ulrike Roidl (SPD) sprachen von einem "großen Erfolg" und einem "tollen Angebot", allerdings lehnten auch sie eine Verlängerung ab. Gegen die Stimmen von Sommer, der sagte, dass er die Diskussion kleinlich finde, und Arnold Kimmerl (ÖDP) wurde der Antrag schließlich abgelehnt.

Das Gremium einigte sich dafür darauf, eine sogenannte Integreat-App zu beschaffen. Sie soll für mehr Transparenz und Klarheit im Bereich Migration, Bildung und Beschäftigung sorgen. Zielgruppe sind vor allem Zugewanderte und Multiplikatoren wie die Agentur für Arbeit, Bildungsträger und Ehrenamtliche. Die Inhalte der App sollen in einfachem Deutsch, Arabisch und Rumänisch zur Verfügung gestellt werden. Für zwei Jahre zahlt der Landkreis 6000 Euro plus die Übersetzungskosten. Außerdem stimmten die Ausschussmitglieder einer Kooperationsvereinbarung mit dem Landkreis Cham zu, der eine Tarifbremse beschlossen hat. Die Nutzung des ÖPNV soll auf einem konstanten Niveau gehalten werden. Der Landkreis Schwandorf muss jährlich maximal 4450 Euro zahlen.

Arnold Kimmerl regte noch an, dem "Netzwerk Blühende Landschaften" beizutreten. Landrat Thomas Ebeling erklärte zwar, dass er darin keinen großen Nutzen sehe. Gleichwohl unterstützte er das Anliegen, wenn es um Insektenschutz geht. Deshalb einigte sich das Gremium nach einer Beratung darauf, dass die Kreisstraßen- und Liegenschaftsverwaltung geeignete Blühflächen ausfindig machen soll, um umweltfreundliche Maßnahmen voranzutreiben.

 
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