Die Fronberger Kirwa dürfte gerettet sein. Eine außerordentliche Mitgliederversammlung beauftragte den Vorstand des Kirwavereins, mit dem neuen Eigentümer des Gebäudes einen Pachtvertrag zu verhandeln. Beim Besitzerehepaar Irene und Helmut Hey hat sich ein weiterer Kaufinteressent gemeldet. Vereinsvorsitzender Hubertus von Breidbach wollte den Namen bei der Mitgliederversammlung am Samstagabend im Saal der Brauereiwirtschaft „im beiderseitigen Einvernehmen“ noch nicht preisgeben. Es soll sich um eine regionale Brauerei handeln. Sie wolle, so erklärte Hubertus von Breidbach den Mitgliedern, den Kauf nur dann vollziehen, „wenn der Kirwaverein das Wirtshaus pachtet“. Dafür holte sich der Vorstand nun das Mandat ein.
Verhandlungen nötig
Das Geschäft ist längst noch nicht unter Dach und Fach, soll aber noch in diesem Jahr über die Bühne gehen. Unter zwei Voraussetzungen. Die Verhandlungspartner einigen sich auf einen Kaufpreis, und der Kirwaverein tritt als Pächter auf. Das wäre auch im Sinne des Besitzers Helmut Hey. Er ließ erkennen, dass ihm ein positiver Bescheid der Mitgliederversammlung die Entscheidung erleichtern würde, „dem Kaufinteressenten im Preis entgegenzukommen“. Denn hier klaffe wohl noch eine Lücke.
Die Mitglieder des Kirwavereins hatten vor der Abstimmung eine Menge Fragen. Wie hoch werden die Pachtgebühren sein? Wie will der Verein das Wirtshaus betreiben? Vorsitzender Hubertus von Breidbach und Schatzmeister Hans Jobst konnten dazu noch keine konkreten Angaben machen. Nur so viel: Die monatliche Pacht dürfe nicht höher als 2000 Euro sein. Sie könne der Verein bei monatlichen Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen von 2500 Euro und einem Eigenkapital 25 000 Euro stemmen.
Logistische Herausforderung
„Wir werden das Wirtshaus aber sofort unterverpachten, wenn wir einen geeigneten Wirt gefunden haben“, erklärt Hubertus von Breidbach. Bis dahin seien die Mitglieder gefordert. Mit Blick auf die letzte Kirwa zeigte sich der Vorsitzende aber zuversichtlich: „Da haben wir bewiesen, dass wir durchaus etwas auf die Beine stellen können“. Mit der angestrebten Lösung lasse sich das wichtigste Anliegen des Vereins, die Aufrechterhaltung der Kirwa, langfristig realisieren. Hubertus von Breidbach war sich der „logistischen Herausforderung“ durchaus bewusst. Es müsse immer jemand da sein, der sich um den Einkauf, die Bewirtschaftung und die Instandhaltung kümmere. Der Vorsitzende denkt dabei an ein Konzept, wie es beim „Türmerhaus“ in Schwandorf erfolgreich umgesetzt werde.
Bei aktuell 840 Mitgliedern müsse das aber zu schaffen sein, ist der Vorsitzende überzeugt. Den Beschluss der letzten Versammlung auf Beantragung der Gemeinnützigkeit setzten die Mitglieder aus. „Bei der neuen Lösung sind wir nicht auf Spenden angewiesen“, so die Begründung des Vorstandes. Die Entscheidung über eine Beitragserhöhung von monatlich 70 Cent auf drei Euro bleibe allerdings bestehen, so Hubertus von Breidbach, „denn das Geld brauchen wir für die Pacht“. Wenn die Verhandlungen mit dem neuen Besitzer vor dem Abschluss stehen, will der Vorstand die Mitglieder erneut informieren.
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