Der Kulturpreis Bayern des Bayernwerks und des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst ist die wohl bedeutendste Bühne für Kulturschaffende im Freistaat. In der Sparte Kunst geht der Preis in diesem Jahr an Christian Schnurer (46), der in Schwandorf kein Unbekannter ist. Er wird für seine internationalen Projekte im öffentlichen Raum geehrt.
Der freischaffende Künstler Christian Schnurer wurde 1971 in Schwandorf geboren. Seine Installationen und Interventionen haben häufig einen gesellschaftspolitischen Hintergrund. Zu Schnurers wichtigsten Projekten zählt etwa der "Exportweltmeister": Mit einem Trabi und einer rosa Abwurfrakete als Dachlast reist Schnurer im Herbst 2015 von München nach Kiew, inmitten der Donbasskrise auf der Suche nach kriegsverherrlichenden Monumenten, vor die er das absurde Objekt platziert.
Um die Arbeitsbedingungen zeitgenössischer Künstler zu verbessern, aber auch um freie Kunst und angewandte Künste einander näher zu bringen, gründet Schnurer 2010 die "Halle 6", ein freies Künstlerhaus in München. Als Landesvorsitzender des Berufsverbands Bildender Künstler setzt sich Schnurer für die überregionale und internationale Vernetzung von Künstlern ein. Schnurer ist unter anderem mit dem Staatspreis für Bildende Kunst der Bayerischen Staatsregierung ausgezeichnet worden.
Prominente Vorgänger
Das Bayernwerk zeichnet am 8. November neben Schnurer weitere 4 Künstler und 32 Wissenschaftler im Kesselhaus München aus. Bei dem Galaabend wird Wissenschafts- und Kunstministerin Marion Kiechle einen Sonderpreis verleihen. Zu den seit 2005 für ihre herausragenden Leistungen in Kunst und Wissenschaft Ausgezeichneten gehören unter anderem bereits Bruno Jonas, Gerhard Polt, Sigi Zimmerschied, Frank-Markus Barwasser alias Erwin Pelzig, Dieter Dorn und Franz Xaver Bogner.
"Mit dem Kulturpreis Bayern möchten wir die Brücke zwischen Kunst und Wissenschaft, aber auch zwischen Tradition und Moderne schlagen", erklärt Bayernwerk-Vorstandsvorsitzender Reimund Gotzel. Das um die Auszeichnung über Jahrzehnte hinweg entstandene Netzwerk herausragender Künstler und Wissenschaftler, das mittlerweile weit über den Freistaat hinausreiche, so Gotzel weiter, sei für das Bayernwerk eine großartige Anerkennung der eigenen Bemühungen.
Mit Thorsten Otto
Der Kulturpreis Bayern geht auf den Kulturpreis Ostbayern zurück, der erstmals 1959 verliehen wurde. Die diesjährigen fünf Kunstpreisträger und der Sonderpreisträger des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst werden gemeinsam mit 32 Doktoranden und Absolventen der bayerischen Kunsthochschulen, Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften am 8. November ab 19 Uhr im Kesselhaus München mit dem Kulturpreis Bayern 2018 geehrt. Das Kesselhaus, ein ehemaliger Industriekomplex im Münchner Stadtteil Freimann, dient seit 2007 als Konzert- und Veranstaltungshalle. Bayern-3-Moderator Thorsten Otto wird die geladenen Gäste durch den Abend führen, begleitet von einigen künstlerischen Darbietungen - unter anderem von diesjährigen wie früheren Kulturpreisträgern.
Schnurers Lebenslauf: 1971 geboren in Schwandorf, 1993 Aufnahme an die Akademie der Bildenden Künste München, 1998 Gründung der Ateliergemeinschaft Mixküche, 2000 Diplom, 2010 Gründung von Halle 6 - Werkraum für zeitgenössische Kunst, 2018 Vorstand im Berufsverband Bildender Künstler Landesverband Bayern. Preise und Stipendien: 1999 1. Preis NOK-Wettbewerb "Olympische Kunst", 2001 Debütantenpreis der Bayerischen Staatsregierung, 2001 Atelierförderprogramm des Freistaats Bayern, 2002 Arbeitsstipendium VCCA, Virginia, USA, 2005 Atelierförderprogramm der Stadt München, Projektstipendium Erwin-und-Gisela-v.-Steiner-Stiftung, 2009 Stipendium Bildende Kunst der Landeshauptstadt München, 2010 Staatspreis für Bildende Kunst der Bayerischen Staatsregierung. (td)














Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.