Der Landkreis Schwandorf ist in den letzten zehn Jahren kontinuierlich gewachsen. Das geht aus der Bevölkerungsstatistik hervor, die das Bayerische Landesamt für Statistik herausgibt. Zur Jahresmitte 2011 lebten im Landkreis 142 570 Menschen, Mitte 2021 waren es 148 960. Das bedeutet einen Zuwachs von rund 4,5 Prozent, also 6390 Personen mehr. Auch im Vergleich zum Juni 2020 ist der Zuwachs deutlich. Damals lebten im Landkreis 148 105 Menschen - ein Zuwachs von 855 Personen innerhalb eines Jahres.
Burglengenfeld größter Gewinner
Hauptverantwortlich dafür zeichnet die Kreisstadt selbst: Lebten in Schwandorf selbst Mitte 2011 noch 27 652 Menschen, so sind es heute 29 118, also 1466 mehr. Das entspricht einem Wachstum von über fünf Prozent in zehn Jahren und macht fast ein Viertel des Wachstums im Landkreis in dieser Zeit aus. Innerhalb des vergangenen Jahres (Stand Juni 2020: 29 104) wuchs Schwandorf allerdings "nur" um 14 Personen.
Mehr Anteil am letztjährigen Wachstum hat Wackersdorf, das im Sommer 2020 noch bei 5295 lag, ein Jahr später bei 5426 Einwohnern, also 131 mehr. Das entspricht einem Bevölkerungswachstum von rund 2,5 Prozent innerhalb eines Jahres. Auch die Zehn-Jahres-Entwicklung ist deutlich. Mitte 2011 lebten in Wackersdorf 5002 Menschen, 424 weniger als heute. In den vergangenen zehn Jahren ist Wackersdorf um 8,5 Prozent gewachsen.
Auch Burglengenfeld ist sowohl in den vergangenen zehn Jahren als auch zwölf Monaten gewachsen: Von 12 119 Einwohnern im Sommer 2011 auf 13 768 im Juni 2020 auf 14 059 in diesem Jahr. Seit 2011 ist Burglengenfeld um 1940 (plus 16 Prozent), seit vergangenem Jahr um 291 Einwohner (plus 2,1 Prozent) gewachsen. In den vergangenen zehn Jahren wuchs keine Gemeinde im Kreis stärker als Burglengenfeld.
Seit 2011 ist auch Neunburg vorm Wald gewachsen, in den vergangenen Jahren allerdings stagnierte teils sogar zurückgegangen. Heute leben in Neunburg 8291 Menschen. Mitte 2020 waren es 8289 Einwohner, ein Jahr zuvor 8341. Vor zehn Jahren hatte Neunburg vorm Wald 7969 Einwohner.
Schönsee verliert
Die Bewohnerzahlen der Stadt Nabburg stagnieren effektiv ebenfalls. In den vergangenen zehn Jahren nahm die Bevölkerung um 31 Personen zu, von 6171 im Sommer 2011 auf 6202 in diesem Jahr. Auch die Zahlen der vorigen Jahre bewegten sich zwischen 6100 und 6200.
Ähnlich verhält es sich mit Fensterbach: Zwischen 2378 Einwohner vor zehn Jahren zu 2391 im Sommer 2021 liegt eine Differenz von 13. Die Bevölkerungszahlen seit 2011 bewegen sich konstant zwischen 2300 und 2400.
Weniger Einwohner als noch vor zehn Jahren hat Pfreimd. Im Sommer 2011 lebten dort noch 5412 Menschen, 2020 waren es 5351, in diesem Jahr 5288. Im vergangenen Jahrzehnt hat Pfreimd also 124 Einwohner verloren (- 2,3 Prozent).
Ein weiterer Verlierer der Einwohnerstatistik ist die Stadt Schönsee. Von 2586 Einwohnern Mitte 2011 verringerte sich die Bevölkerungszahl bis zum Sommer 2021 um 199 auf 2387 - ein Minus von 7,7 Prozent.
Wie im vergangenen Jahr verliert Altendorf weiter an Bevölkerung. Die Einwohnerzahl sank im Vergleich zur Jahresmitte 2020 um 19 von 857 auf 838. Damit hat Altendorf im vergangenen Jahrzehnt 122 Einwohner verloren. Das entspricht einem Verlust von 12,7 Prozent im Vergleich zu den 960 Menschen Mitte 2011.
Ein anderer chronischer Verlierer des letzten Jahrzehnts scheint sich dagegen stabilisiert zu haben. Zwischen 2011 und 2021 verlor Weiding zwar 76 - und damit 14 Prozent - seiner 533 Einwohner. Erstmals seit 2017 verzeichnet der Ort nun allerdings wieder einen leichten Zuwachs, von 450 auf 457 Einwohner.
Leicht nach oben gegangen sind die Zahlen in Bodenwöhr. Dort lebten vor zehn Jahren 4216, heute 4342 Menschen - ein Anstieg von etwas unter drei Prozent. In den vergangenen vier Jahren hat sich die Einwohnerzahl rund um 4350 stabilisiert.
Sehr stabil blieb die Einwohnerzahl in Dieterskirchen. 998 Menschen leben heute dort - sechs weniger als die 1004 aus dem Juni 2011. Das ist ein Verlust von gerade einmal 0,5 Prozent.
Deutlicher wird es in Guteneck. Mitte 2021 leben dort 818 Menschen, zehn Jahre zuvor waren es noch 68 mehr - nämlich 886. Seit 2011 sank die Einwohnerzahl in Guteneck um über 7,5 Prozent.
Maxhütte-Haidhof bleibt nach Schwandorf und Burglengenfeld die drittgrößte Stadt im Landkreis - und ist im vergangenen Jahrzehnt spürbar gewachsen. Lebten dort im Sommer 2011 noch 10475 Menschen, so sind es heute 11927. Dieses Plus von 1452 Einwohnern bedeutet einen prozentualen Anstieg von fast 14 Prozent.
In Teublitz leben heute 351 Menschen mehr als noch im Sommer 2011 - ein Plus von fast fünf Prozent. Vor rund zehn Jahren hatte Teublitz 7355 Einwohnern. Im Juni 2021 meldete das Bayerische Landesamt für Statistik in Fürth 7706.
Leicht gesunken ist die Einwohnerzahl in Teunz. Heute leben dort 1841 Menschen. Im Sommer 2011 waren es 1907, also 66 weniger. Das bedeutet ein Minus von fast 3,5 Prozent.
Bevölkerungsentwicklung in Deutschland
- Seit den 1950er Jahren ist die Bevölkerung Deutschlands stetig gewachsen.
- Im Jahr 1950 lebten in Deutschland (Ost- und Westdeutschland zusammengenommen) etwas mehr als 69 Millionen Menschen.
- Nur zwei Jahre später waren es über 70 Millionen, 1991 erstmals mehr als 80 Millionen Menschen.
- In den vergangenen drei Jahrzehnten hat sich das Wachstum verlangsamt: Im Jahr 2000 zählte Deutschland über 82 Millionen, 2019 über 83 Millionen Einwohner. Mitte 2021 hatte Deutschland nach Angaben der Bundesregierung 83,1 Million Einwohner.
- Das Wachstum verläuft nicht gleichmäßig: Während die alten Bundesländer seit 1950 16 Millionen Einwohner dazugewannen, verlor Ostdeutschland über zwei Millionen. (Quelle: Statistisches Bundesamt) (jus)
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