SPD-Kreisrätin Evi Thanheiser hat im Juli dieses Jahres gebeten, die Verwaltung solle eine Übersicht ausarbeiten, wie viele Bauanträge da sind und wie lange sie jeweils zur Bearbeitung brauchen. Dieser Bericht liegt nun vor, bei der Sitzung des Kreisausschusses wurde er von Landrat Thomas Ebeling vorgestellt.
Unterlagen fehlen
Zu lesen gab es dabei Fallzahlen und Durchlaufzeiten der Jahre 2016, 2017 und der ersten Hälfte von 2018. "Darin sind auch Zeiten enthalten, in denen die Bearbeitung der Bauanträge nicht möglich war, weil Unterlagen gefehlt haben", sagte Ebeling.
Die Verwaltung hat die Bearbeitungsdauer in fünf Rubriken unterteilt. Es zeigte sich, dass in den letzten zweieinhalb Jahren zwischen 11 und 17 Prozent der Bauanträgen recht schnell abgearbeitet wurden - in maximal einem Monat. Bei jedem vierten Bauantrag dauerte es zwischen einem und zwei Monaten, bis er wieder vom Tisch des Sachbearbeiters herunter war, bei jedem fünfte sogar bis zu drei Monaten. Bei 11 bis 15 Prozent konnte sogar erst nach vier Monaten grünes Licht für die Bauarbeiten gegeben werden. Ziemlich viel Zeit verstrich bei mehr als einem Viertel aller Anträge: Sie lagen über 120 Tage zur Bearbeitung vor. Das betraf und betrifft vor allem sogenannte Sonderbauten - also nicht die üblichen Wohnhäuser, sondern gewerbliche oder industrielle Bauvorhaben. Von diesen Anträgen liegt jeder zweite erst einmal auf Halde.
Landrat Ebeling wies darauf hin, dass es bei größeren Ansiedlungen oft auch schnell gehe: "Da kommen die Leute selbst ins Amt und werden von uns beraten, und da dauert es dann von Antrag bis Bewilligung manchmal nur zwei Wochen." Andererseits gebe es auch Fälle, "da ist es nicht ganz so glücklich gelaufen".
Zu wenig Personal
An der Misere ist auch die mangelnde Mitarbeiterausstattung schuld, denn die Personalsituation gestaltet sich in der Kreisbehörde vor allem im technischen Bereich schwierig. Trotz acht öffentlicher Stellenausschreibungen in den letzten drei Jahren "konnte kein oder nur zu wenig technisches Personal eingestellt werden", hieß es bedauernd. Eine Folge: Planstellen mussten unbesetzt bleiben.
Für Vorprüfung
Kreisrätin Evi Thanheiser regte an, beim Eingang von Bauanträgen eine Vorprüfung zu veranstalten, um zu sehen, ob Unterlagen fehlen. "Wenn das so ist, dann muss man sofort bei den Gemeinden nachfragen", forderte sie. Denn es sei "wirklich negativ, wenn Interessenten für Gewerbe- oder Industrieansiedlungen 120 Tage und mehr auf einen Bescheid warten müssen".













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