"Vom Ende der bäuerlichen Familienbetriebe": So heißt ein Film des Bayerischen Rundfunks, den Regisseur Meinhard Prill zum 100-jährigen Bestehen des Freistaates Bayern drehte. Der Bayerische Bauernverband zeigte ihn im Tierzuchtzentrum als Impulsfilm, um mit den Landwirten ins Gespräch zu kommen.
Als Kurt Eisner 1919 den Freistaat Bayern ausrief, dominierten auf dem Land die bäuerlichen Familienbetriebe, die ihr eigenes Land bewirtschafteten, das ihnen im Zuge der Bauernbefreiung übertragen worden war. Sie wirtschafteten effizient. Weil Frau und Kinder und auch die Großeltern mithalfen und kaum Fremdkräfte notwendig waren, konnten die bäuerlichen Familienbetriebe von ihren Ernteerträgen gut leben. In den Jahrhunderten davor war das anders. Da mussten die Bauern an die Grundherren Abgaben zahlen. Und heute? Der Filmemacher erkennt Entwicklungen, die dem Abgabenprinzip aus dem Mittelalter ähneln. Denn immer mehr Landwirte wirtschaften auf gepachteten Flächen. Und die Pachtpreise seien in den letzten Jahren geradezu explodiert. Das stellt die Landwirte vor die Alternative: "Wachsen oder aufhören". Der Strukturwandel werde auch im Landkreis Schwandorf weitergehen. Davon waren die Landwirte nach der Filmvorführung überzeugt. Bei den dauerhaft niedrigen Erzeugerpreisen ließen sich Gewinne nur über steigende Mengen erzielen.
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