Schwandorf
23.01.2019 - 13:24 Uhr

Landwirtschaft im Wandel

Die Situation der Landwirte hat sich merklich verändert. Wie geht es weiter? Ein Impulsfilm hat nun als Grundlage für die Diskussion mit den Landwirten geführt. Regisseur Meinhard Prill erkennt sogar Parallelen zum Mittelalter.

"Wachsen oder weichen". Vor diese Alternative werden immer mehr Landwirte gestellt. Bild: Hirsch
"Wachsen oder weichen". Vor diese Alternative werden immer mehr Landwirte gestellt.

"Vom Ende der bäuerlichen Familienbetriebe": So heißt ein Film des Bayerischen Rundfunks, den Regisseur Meinhard Prill zum 100-jährigen Bestehen des Freistaates Bayern drehte. Der Bayerische Bauernverband zeigte ihn im Tierzuchtzentrum als Impulsfilm, um mit den Landwirten ins Gespräch zu kommen.

Als Kurt Eisner 1919 den Freistaat Bayern ausrief, dominierten auf dem Land die bäuerlichen Familienbetriebe, die ihr eigenes Land bewirtschafteten, das ihnen im Zuge der Bauernbefreiung übertragen worden war. Sie wirtschafteten effizient. Weil Frau und Kinder und auch die Großeltern mithalfen und kaum Fremdkräfte notwendig waren, konnten die bäuerlichen Familienbetriebe von ihren Ernteerträgen gut leben. In den Jahrhunderten davor war das anders. Da mussten die Bauern an die Grundherren Abgaben zahlen. Und heute? Der Filmemacher erkennt Entwicklungen, die dem Abgabenprinzip aus dem Mittelalter ähneln. Denn immer mehr Landwirte wirtschaften auf gepachteten Flächen. Und die Pachtpreise seien in den letzten Jahren geradezu explodiert. Das stellt die Landwirte vor die Alternative: "Wachsen oder aufhören". Der Strukturwandel werde auch im Landkreis Schwandorf weitergehen. Davon waren die Landwirte nach der Filmvorführung überzeugt. Bei den dauerhaft niedrigen Erzeugerpreisen ließen sich Gewinne nur über steigende Mengen erzielen.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.