"Die Gemeinden haben beim Natur- und Umweltschutz eine Vorbildfunktion“, betont Landrat Thomas Ebling. Der Vorsitzende des „Naturparkvereins Oberpfälzer Wald“ ermunterte deshalb bei der Mitgliederversammlung die Kommunen, sich am Projekt „kommunale Blühflächen“ zu beteiligen. Fünf Landkreisgemeinden haben ihre Teilnahme bereits angekündigt.
Seit Frühjahr laufen die Vorbereitungen, jetzt beginnt für die Mitarbeiter des Naturparkvereins die Projektumsetzung. „Wir wollen einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten und mit einem nachhaltigen Konzept Lebensraum für heimische Insekten schaffen“, erklärt Markus Kurz.
Der für die Umsetzung der Landschaftspflegemaßnahmen zuständige Naturpark-Mitarbeiter hat bereits Kontakt mit den Kommunen Wernberg-Köblitz, Neunburg vorm Wald, Winklarn, Bodenwöhr und Maxhütte-Haidhof aufgenommen und leistet ihnen Hilfestellung beim Anlegen und der Pflege von innerörtlichen Blühflächen.
Hilfe bei der Aussaat
Das Angebot reicht von der Schulung der Bauhofmitarbeiter über die Hilfe bei der Flächenauswahl und der Aussaat bis hin zur langfristigen Pflege. Ferner soll die Öffentlichkeit über die Maßnahmen informiert und sensibilisiert werden. „Das Projekt trägt zur Erhöhung der Biodiversität und der Aktivierung von vorhandenen Flächenressourcen bei“, erklärt Markus Kurz. Er hofft, „dass dem Beispiel der Pilot-Kommunen weitere Gemeinden folgen werden“.
„Für Artenschutzprojekte gibt es eine staatliche Förderung“, gibt Geschäftsführer Christian Meyer den Kommunen zu verstehen. Er hebt die gute Zusammenarbeit des Naturparkvereins mit dem Landschaftspflegeverband, dem Tourismusverband und jüngsten Mitglied, der Heinz-Sielmann-Stiftung, hervor. Die Bündelung der Kräfte in finanzieller und fachlicher Hinsicht trage den Zielen der Natur- und Umweltschutzverbände Rechnung.
1,12 Millionen Euro investiert
Christian Meyer blickte auf das vergangene Jahr zurück, als der Naturparkverein 15 Landschaftsschutzmaßnahmen mit einem Kostenvolumen von knapp 150 000 Euro bei der Regierung der Oberpfalz beantragte und dafür einen Eigenanteil von 17 650 Euro leistete. Der Verein vergibt die Aufträge an Landwirte oder den Maschinenring, koordiniert die Einsätze und rechnet die Kosten ab.
Vorsitzender Thomas Ebeling gab einen Rückblick auf die vergangenen sechs Jahre, in denen Landschaftspflege- und Einrichtungsmaßnahmen für 1,12 Millionen Euro umgesetzt worden seien. Dafür erhielt der Naturparkverein 732 000 Euro an Förderung. Stellvertretend für die Einrichtungsmaßnahmen nannte der Landrat die Herausgabe einer Wanderkarte „Schönseer Land“, die Fußgängerbrücke bei Girnitz, die Erneuerung der Übersichtstafeln im Naturpark, die Brücke über den Feistenbach in Wernberg-Köblitz, den Hauptdammweg im Kulzer Moos, den Naturlehrpfad Rittersteig in Trausnitz, die Bootsanlegestellen an der Naab bei Nabburg, den Wanderweg bei Wernberg-Köblitz, den Infopunkt „Steinerner Steffl“ am Eixendorfer See und die Neubeschilderung der Wanderwege im Naturparkgebiet.
Gebietsbetreuerin Birgit Simmeth ist für die Öffentlichkeitsarbeit, für Projekttage und Vorträge sowie für Führungen durch die Schutzgebiete des Naturparks und des Oberpfälzer Seenlandes zuständig. Helene Seitz ist die erste Rangerin des Vereins, deren Aufgabe es ist, die Besonderheit der Natur- und Kulturlandschaft zu vermitteln und als Ansprechpartnerin für Landbewirtschafter und Erholungssuchende zu dienen.
Im Amt bestätigt
Bei den Neuwahlen wurden Vorsitzender Thomas Ebeling und seine beiden Stellvertreter Maximilian Beer (Schwarzhofen) und Richard Tischler (Pfreimd) im Amt bestätigt. Für die ausgeschiedene frühere Schönseer Bürgermeisterin Birgit Höcherl rückt Bürgermeisterin Sonja Meier aus Winklarn als weitere Stellvertreterin nach. Kassiert bleibt Herbert Vogl aus Neunburg vorm Wald. Neue Kassenrevisoren sind Frank Zeitler (Nabburg) und Rudolf Teplitzky (Oberviechtach).
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