„Immer anders als man denkt“ ist der Titel des Buches, das Magdalena Hitze im Alter von 89 Jahren geschrieben hat. Darin erinnert sie an ihre Jugend in Oberschlesien, an Flucht und Vertreibung und an den Neubeginn in Düsseldorf. „In meinem Leben ist alles anders gekommen als erwartet", erzählt Magdalena Hitze an ihrem 100. Geburtstag, den sie am Mittwoch feierte.
Bis zum Alter von 96 Jahren lebte die Jubilarin noch selbständig in ihrer Düsseldorfer Wohnung. Als sie zunehmend Hilfe benötigte, zog sie zu ihrer Tochter Veronika nach Schwandorf-Fronberg. Magdalena Hitze wuchs mit acht Geschwistern in Oberschlesien auf. In den letzten Kriegsmonaten flüchtete die Familie unter dramatischen Bedingungen vor den Russen bis kurz vor die Grenze nach Bayern. Da kam das Kriegsende. Die Amerikaner nötigten den Flüchtlingstreck zur Umkehr in die Heimat, von wo er von der polnischen Miliz ein zweites Mal vertrieben wurde.
„So dreckig es uns auch ging, wir haben miteinander gesungen und gelacht“, erinnert sich Magdalena Hitze an diese schwere Zeit. Sie kam mit ihrer Familie nach Düsseldorf, machte eine Ausbildung zur Krankenschwester und heiratete 1955 ihren Mann Georg, der 1996 verstarb. Das Ehepaar zog drei Kinder groß. Tochter Veronika kam beruflich nach Schwandorf und arbeitete 40 Jahre lang als Leiterin im Kindergarten Herz-Jesu. Sie nahm ihre Mutter 2019 zu sich und ermöglicht ihr heute einen Lebensabend in vertrauter Umgebung.
Am Mittwoch bekam die Familie Besuch von Oberbürgermeister Andreas Feller und dem Fronberger Pfarrer Thomas, die die Glückwünsche zum 100. Geburtstag überbrachten. Bei dieser Gelegenheit erfuhren sie, dass auch die Mutter von Magdalena Hitze dieses hohe Alter erreicht hat. Stolz präsentierte die Jubilarin das Buch mit ihrer Lebensgeschichte, die sie vor elf Jahren gemeinsam mit ihrer Tochter aufgeschrieben hat.
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