Schwandorf
02.07.2025 - 14:48 Uhr

Mehr Straßenkriminalität, weniger Fahrraddiebstähle: Schwandorf bleibt laut Polizei eine sichere Stadt

Die Zahl der Straftaten in Schwandorf ist leicht gestiegen, aber die Stadt bleibt laut Polizei sicher. Auffallend ist vor allem die Entwicklung der Straßenkriminalität.

Zufriedene Gesichter: Oberbürgermeister Andreas Feller und Amtsleiter Stefan Schamberger (sitzend von links) nehmen den Sicherheitsbericht der Polizeibeamten Stefan Dirnberger, Reiner Wiedenbauer und Deniz Birol (stehend von links) entgegen und bekommen bescheinigt: Schwandorf ist eine sichere Stadt. Bild: Hirsch
Zufriedene Gesichter: Oberbürgermeister Andreas Feller und Amtsleiter Stefan Schamberger (sitzend von links) nehmen den Sicherheitsbericht der Polizeibeamten Stefan Dirnberger, Reiner Wiedenbauer und Deniz Birol (stehend von links) entgegen und bekommen bescheinigt: Schwandorf ist eine sichere Stadt.

Die Fallzahl für die Stadt Schwandorf liegt über dem Durchschnitt der Kriminalstatistik für die gesamte Oberpfalz. Inspektionsleiter Reiner Wiedenbauer kommt beim Sicherheitsgespräch im Rathaus dennoch zu dem Schluss: „Aus polizeilicher Sicht ist Schwandorf eine sichere Stadt“.

Die Polizei verzeichnete in der Stadt Schwandorf im vergangenen Jahr 1.611 Straftaten. „Das sind 18 Fälle mehr als im Jahr zuvor“, stellte Erster Polizeihauptkommissar Reiner Wiedenbauer beim Sicherheitsgespräch am Dienstag im Rathaus fest. Diese Zunahme spiegle sich auch in der gestiegenen Häufigkeitszahl wider, die mit 5.328 erheblich über dem Oberpfalz-Schnitt von 3.865 liege. „Die Kreisstadt Schwandorf mit dem Bahnhof ist halt auch ein Drehkreuz“, erklärte der Leiter der Schwandorfer Polizeiinspektion die Differenz. Die Aufklärungsquote lag in Schwandorf bei 76,7 Prozent und damit höher als die Quote in der Oberpfalz (70,6).

Mehr Körperverletzungen

Auffallend ist die Entwicklung bei der Straßenkriminalität, die um 38 Fälle zunahm und auf 226 Vergehen anstieg. Dazu zählen sexuelle Belästigung, Raub, Diebstahl und Sachbeschädigung im öffentlichen Raum. Auffällig ist ferner die Zunahme an Körperverletzungen. „Es ist schon bedenklich, wie häufig junge Leute inzwischen das Messer ziehen“, stellte Wiedenbauer fest. Die hohe Anzahl von Diebstählen (297) erklärt der Schwandorfer PI-Leiter mit einer Serie von Autoeinbrüchen. Der Tatverdächtige sei inzwischen ermittelt und sitze in Untersuchungshaft.

Weil die Leute ihre Fahrräder mittlerweile besser sichern, gehen die Diebstahlzahlen in diesem Bereich zurück. Den erheblichen Rückgang bei den Betäubungsmitteldelikten erklärt Wiedenbauer mit den gesetzlichen Veränderungen bei Cannabis. Einen erfreulichen Rückgang von 106 auf 78 Fälle registriert die Polizei bei der häuslichen Gewalt. Die Angriffe auf Polizeibeamte und Rettungskräfte blieben mit 25 Fällen auf dem Niveau der Vorjahre.

Dem Trend, dass immer mehr Kinder und Jugendliche zu den Tatverdächtigen zählen, begegnet die Polizei mit Präventionsmaßnahmen an den Schulen. „Die Hauptverantwortung liegt aber beim Elternhaus“, gibt Reiner Wiedenbauer zu verstehen.

Weniger Unfälle

Der Sachbearbeiter Verkehr bei der Polizeiinspektion Schwandorf, Deniz Birol, stellte einen Rückgang der Verkehrsunfälle von 1.113 auf 980 fest. Dabei wurden im vergangenen Jahr 189 Personen verletzt und 2 Personen getötet. Als häufigste Unfallursache nennt Birol überhöhte Geschwindigkeit. Von den 190 Unfallfluchten wurden 70 aufgeklärt. Diese im Vergleich zu den Vorjahren hohe Quote führt der Sachbearbeiter auf die „erhöhte Aufmerksamkeit und die Zivilcourage der Passanten zurück, die immer häufiger zum Handy greifen“. Die Fahrradunfälle sind in Schwandorf gegen den bayernweiten Trend rückläufig. Die gute Arbeit der sechs ehrenamtlichen Mitarbeiter der Sicherheitswacht hoben die Polizeivertreter ausdrücklich hervor.

Oberbürgermeister Andreas Feller und der Leiter des Ordnungsamtes, Stefan Schamberger, lobten die gute Zusammenarbeit der Stadt mit der Polizei, die auch beim anstehenden Bürgerfest vom 11. bis 13. Juli zum Tragen kommen werde. Schamberger will am „bewährten Sicherheitskonzept der letzten Jahre festhalten und nur noch an ein paar Stellschrauben zusätzlich drehen“.

Polizeiliche Kriminalstatistik 2024 für Schwandorf:
  • Gesamtstraftaten: 1611 (plus 18 Fälle)
  • Häufigkeitszahl: 5.328 Fälle pro 100.000 Einwohner; Oberpfalz: 3.865
  • Aufklärungsquote: 76,7 Prozent; Oberpfalz 70,6 Prozent
  • Verkehrsunfälle: 980 (minus 133)
  • Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort: 190 Fälle
 
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