Schwandorf
06.10.2022 - 14:34 Uhr

Millionen für stabiles Stromnetz: Tennet investiert im Umspannwerk Schwandorf

Netzbetreiber Tennet baut nicht nur den Ostbayernring neu, sondern investiert auch im Umspannwerk nahe Büchelkühn (Stadt Schwandorf). Allein die Anlage zur Netzstabilisierung kostet 2,5 Millionen Euro.

Die Vertreter der Firmen TenneT" und Maschinenfabrik Rheinhausen, Tim Meyerjürgens (links) und Wilfried Breuer (rechts), nahmen am Donnerstag auf dem Gelände des Umspannwerkes Schwandorf die neue Anlage zur Netzstabilisierung in Betrieb. Bild: Hirsch
Die Vertreter der Firmen TenneT" und Maschinenfabrik Rheinhausen, Tim Meyerjürgens (links) und Wilfried Breuer (rechts), nahmen am Donnerstag auf dem Gelände des Umspannwerkes Schwandorf die neue Anlage zur Netzstabilisierung in Betrieb.

Das Umspannwerk Schwandorf nahe Büchelkühn ist der Dreh- und Angelpunkt für die Stromversorgung in der Oberpfalz. Netzbetreiber „Tennet“ investiert 68 Millionen Euro in die Modernisierung der Technik und nimmt eine Anlage zur Stabilisierung der Stromschwankungen in Betrieb.

„Der Ausstieg aus Kernkraft und Kohle, der steigende Strombedarf und der Ausbau von erneuerbaren Energien stellen uns vor große Herausforderungen“, sagte Tennet-Geschäftsführer Tim Meyerjürgens bei der symbolischen Inbetriebnahme am Donnerstag auf dem Gelände des Umspannwerkes in Schwandorf-Büchelkühn.

Ein Höchstspannungsnetz müsse den Transport erneuerbarer Energien von Nord nach Süd sicherstellen und den regional erzeugten „Grünstrom“ integrieren, so Meyerjürgens. Er macht deutlich: „Zusammen mit den Stromleitungen sind die Umspannwerke ein entscheidender Faktor für das Gelingen der Energiewende und dafür, dass Deutschland und Bayern starke Industriestandorte mit vertretbaren Energiekosten bleiben“.

Schwankungen auffangen

2,5 Millionen Euro kostet die neue Anlage zur Netzstabilisierung, die im November in Betrieb geht. Netzbetreiber Tennet ließ sie von der Regensburger Maschinenfabrik Rheinhausen errichten. Firmenvertreter Wilfried Breuer stellte die neue MSCDN-Anlage vor. Hinter der Abkürzung steckt der Stufenschalter „Mechanically Switched Capacitor with Damping Network“, der Spannungsschwankungen im Umspannwerk auffangen, den Betrieb des Übertragungsnetzes stabilisieren und den Stromfluss im Netz sichern soll. „MSCDN-Anlagen verbessern die Spannungsqualität und dämpfen die Resonanzen im Netz“, versicherte Direktor Wilfried Breuer.

Der Bau des Ostbayernrings zwingt Netzbetreiber Tennet zur Erneuerung des Umspannwerkes. Dass die Stadt Schwandorf auf eine Klage verzichten wolle, wertete Geschäftsführer Tim Meyerjürgens als „wichtiges Signal“. Er wirbt in der Bevölkerung um Verständnis für den Netzausbau, wohlwissend, „dass wir nicht jeden einzelnen damit glücklich machen werden“.

Arbeiten bis 2024

Der Umbau des Umspannwerkes soll bis 2024 abgeschlossen sein. Am Standort Schwandorf werden vier Höchstspannungsleitungen mit dem Verteilnetz der Bayernwerk AG verbunden. „Im Zuge der Modernisierung werden alle Schaltgeräte und Stahlkonstruktionen demontiert und neu errichtet“, erklärt der Tennet-Vertreter. Dazu komme ein neues Betriebsgebäude. Das Umspannwerksgelände werde um 3500 Quadratmeter vergrößert.

Tim Meyerjürgens weist auf die „regionale Wertschöpfung“ hin, denn 15 Prozent der Aufträge gingen an einheimische Firmen. Das Unternehmen TenneT betreibt ein 24 500 Kilometer langes Hochspannungsnetz in Deutschland und in den Niederlanden und versorgt 42 Millionen Endverbraucher mit Strom. Der Konzern beschäftigt 6600 Mitarbeiter und erzielt einen Jahresumsatz von 6,4 Milliarden Euro.

 
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