Der Arbeitskreis gegen sexuellen Missbrauch hat in seiner Jahresabschlusstagung die Aktivitäten 2018 Revue passieren lassen und Aktionen für 2019 geplant. "Vernetzung ist eines der Hauptanliegen des Arbeitskreises. Es ist wichtig, dass alle Stellen im Landkreis, die mit Opfern und dem Umfeld des Opfers zu tun haben, zusammenarbeiten", so Helga Forster, die Organisatorin des Arbeitskreises und Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises.
"Im Mittelpunkt der Sitzungen steht die kollegiale Beratung der Mitglieder bei Einzelfällen", heißt es in einer Mitteilung. So werden regelmäßig anonymisiert Fälle besprochen und die Möglichkeiten der Zusammenarbeit sowie verschiedene Blickwinkel der Fachstellen ausgetauscht. 2018 stellten sich auch verschiedene Einrichtungen dem Arbeitskreis vor, was die Zusammenarbeit erleichtere.
Auswirkungen von Gewalt
Eine Mitarbeiterin des Zentrums Bayern für Familie und Soziales informierte über die Grundlagen und Leistungen des Opferentschädigungsgesetzes. Der Arbeitskreis organisierte die Fachtagung "Auswirkungen von sexueller Gewalt auf das Familiensystem" mit der Psychologin und Paar- und Familientherapeutin Evelyn Schätzler. "Das Grundwissen über die Auswirkungen von Gewalt innerhalb von Familien ist für alle Helfenden unentbehrlich", so die Referentin.
Kinder und Jugendliche sind in erschreckendem Maße physischer und sexueller Gewalt innerhalb von Familien ausgesetzt. Durch diesen Missbrauch durch Vertrauenspersonen innerhalb der Familie, im schlimmsten Fall durch die eigenen Eltern, können schwerwiegende Traumatisierungen entstehen. Die hohe Beteiligung von über 60 Teilnehmern aus den verschiedenen Bereichen der Kinder- und Jugendarbeit zeigte, dass das Thema für viele Fachkräfte brisant und wichtig ist.
2018 war für den Arbeitskreis das Jubiläumsjahr zum 25-jährigen Bestehen. "Leider kein Grund zum Feiern, da die Thematik und die Problematik noch genauso aktuell wie damals ist." Dass aber ein Arbeitskreis 25 Jahre gemeinsam Präventions- und Vernetzungsarbeit leistet, zeigt von Kontinuität und Fachlichkeit, freuen sich die Verantwortlichen. Zum 25-Jährigen fand ein Benefizkonzert statt, wofür Maleen Berger, Mitglied des Arbeitskreises, für diesen Abend zusammen mit drei Lehrern ein Programm mit gecoverten und selbstkomponierten Liedern zusammengestellt hat. Der "Keller10" in Burglengenfeld war ausverkauft.
Präventionsarbeit
Ebenso beteiligte sich der Arbeitskreis am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Präventionsarbeit ist ein weiterer wichtiger Schwerpunkt. Hierzu wurden Elternabende in Kindergärten und Schulen angeboten. Auch für heuer hat sich der Arbeitskreis einiges vorgenommen. Es wird ein Tag für Fachkräfte, zum Thema "Wissen um Täterstrategien/Täterdenken - Nutzen für die Präventionsarbeit" mit einer Kriminologin vom Zentrum für Kriminologie und Polizeiforschung am 4. Juni angeboten. Die Verstärkung der Präventionsarbeit in Kindergärten und Schulen steht ebenso auf der Tagesordnung. Zusätzlich zu diesen Elternabenden wird im März für Erzieherinnen das Präventionsprojekt "Kater Max macht Mut" stattfinden.
Zum Gedenktag "Nein zu Gewalt an Frauen" im November wird der Arbeitskreis wieder aktiver Partner sein und mit Liedern und Texten die Veranstaltung inhaltlich mitgestalten. Der Arbeitskreis ist ein Zusammenschluss von Beratungs- und Hilfseinrichtungen, den Staatlichen Stellen und den Jugendsozialarbeitern an Schulen, die im Landkreis Schwandorf mit dem Thema sexuellem Missbrauch befasst sind. Weitere Informationen sind der Homepage des Landkreises Schwandorf unter Familie und Soziales, Arbeitskreis Sexueller Missbrauch zu entnehmen. Dort sind auch die Mitglieder des Arbeitskreises mit ihren jeweiligen Schwerpunktaufgaben aufgelistet.
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