Schwandorf
14.07.2023 - 09:51 Uhr

Neuer Therapieansatz bei Arthrose und Verletzungen

Eigenblut statt Hyaluronspritze: Für Patienten, die unter Arthrose oder anderen Sportverletzungen leiden, gibt es nun am Krankenhaus in Schwandorf eine neue Therapiemöglichkeit.

Am Barmherzige Brüder Krankenhaus St. Barbara Schwandorf wird seit kurzem eine weitere Therapieoption für Patienten mit Arthrose und akuten Sportverletzungen angeboten. Bild: Michael Vogl/exb
Am Barmherzige Brüder Krankenhaus St. Barbara Schwandorf wird seit kurzem eine weitere Therapieoption für Patienten mit Arthrose und akuten Sportverletzungen angeboten.

Die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Barmherzige Brüder Krankenhaus St. Barbara Schwandorf bietet seit kurzem eine weitere Therapieoption für Patienten mit Arthrose und akuten Sportverletzungen an. Es handelt sich laut einer Mitteilung der Klinik um die sogenannte PRP-Therapie – PRP steht für „plättchenreiches Plasma“ – auch bekannt als autologe konditionierte Plasma-Therapie.

Dabei handelt es sich laut Mitteilung um ein fortschrittliches Verfahren, das den Körper bei der natürlichen Regeneration und Heilung unterstütze. Bei dieser Methode wird das eigene Blut des Patienten entnommen und mittels einer speziellen Zentrifuge zu thrombozytenreichem Plasma aufbereitet, um eine konzentrierte Mischung aus Wachstumsfaktoren und entzündungshemmenden Proteinen zu gewinnen. Besonders für Patienten, bei denen eine Operation zur Behandlung von Arthrose geplant ist, könne die PRP-Therapie eine alternative Option darstellen, um den Eingriff möglicherweise hinauszuzögern oder sogar zu vermeiden.

Schnellere Heilung

Chefarzt Dr. Horst Schneider erklärt die Besonderheit dieser Methode: „Was die Therapie so besonders macht, ist ihre Fähigkeit, den Heilungsprozess zu beschleunigen und die Regeneration von Gewebe zu fördern". Ein großer Vorteil der PRP-Therapie ist laut Klinik ihre Sicherheit und Verträglichkeit. Da das verwendete Plasma aus dem eigenen Blut des Patienten gewonnen werde, gebe es praktisch keine Risiken von Infektionen. Darüber hinaus biete die Therapieform eine vielversprechende Alternative für Patienten, die allergisch auf Kortison reagieren und daher nicht von herkömmlichen Behandlungsmethoden profitieren können.

„Durch die direkte Injektion des aufbereiteten Plasmas in das betroffene Gelenk können wir gezielt die natürlichen Heilungsprozesse anregen und den Patienten eine effektive und schonende Behandlungsmethode bieten“, ergänzt Dr. Schneider. Der gesamte Behandlungsprozess dauere nicht länger als 15 Minuten und umfasse die Entnahme von Eigenblut aus dem Arm des Patienten, die Aufbereitung an Ort und Stelle, sowie die Injektion des aufbereiteten Plasmas in das betroffene Gelenk.

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten

"Die PRP-Therapie eignet sich nicht nur zur Behandlung von Arthrose, sondern kann bei einer Vielzahl von orthopädischen Erkrankungen und Verletzungen eingesetzt werden", heißt es in der Mitteilung weiter. Sie habe sich als wirksam bei der Behandlung von Sehnenverletzungen, Muskelschäden, Gelenkentzündungen und akuten Sportverletzungen erwiesen. Mit dieser minimalinvasiven Vorgehensweise und den kurzen Behandlungszeiten ermögliche sie den Patienten eine rasche Rückkehr zu deren normalen Aktivitäten.

Dr. Schneider betont, dass die PRP-Therapie aktuell nur als individuelle Gesundheitsleistung angeboten und von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen werde. Trotzdem sieht er einen positiven Effekt, da die bisher in vielen Praxen eingesetzte Hyaluron-Spritze nicht immer die gewünschten Ergebnisse erzielt habe. Die PRP-Therapie biete eine vielversprechende Alternative mit einem verbesserten Erfolgspotenzial.

 
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