Bei der Jahreshauptversammlung des FC Schwandorf am Freitag im Sportheim erläuterte stellvertretender Vorsitzender Peter von der Sitt die Alternative zu den bisherigen Fusionsplänen. Der Grund für das Umdenken liegt in der Grunderwerbssteuer, die bei einer Fusion anfallen würde. Die Zahlung "der geschätzten 30 000 Euro" will man dadurch umgehen, dass der größere FC Schwandorf (850 Mitglieder) sich dem kleineren SC Ettmannsdorf (640 Mitglieder) anschließt und mit ihm zu einem neuen Verein verschmilzt.
In den nächsten Wochen wollen Vertreter der beiden Vereine einen Fusionsvertrag ausarbeiten und diesen drei Monate lang öffentlich auslegen. Anschließend sollen die Mitglieder darüber abstimmen. Peter von der Sitt wirbt für den Zusammenschluss zu einem Großverein mit einem hauptamtlichen Geschäftsführer und einem Sportzentrum, "das einmalig ist in der ganzen Oberpfalz".
Für den dritten Vorsitzenden Kurt Mieschala ist aber noch ein weiter Weg dahin. Er weiß um die "völlig unterschiedlichen Strukturen" der beiden Vereine. Die Finanzierung der Abteilungen würde sich grundsätzlich voneinander unterscheiden.
Der FC Schwandorf hat eine mittlere fünfstellige Summe auf dem Konto und ist schuldenfrei. "Und unser Gelände befindet sich in einem Topzustand", erklärt Vorsitzender Reinhard Mieschala. Ein Drittel der Mitglieder seien Kinder und Jugendliche. Eine Verschmelzung würde den neuen Verein zum größten Spartenclub in der Stadt machen und weitere Mitglieder anziehen, ist der Vorsitzende überzeugt.
Für den langjährigen Vorstand Richard Ettl hat sich die Lage nach dem Kauf des Sportgeländes durch die Stadt Schwandorf grundlegend geändert. "Eine Fusion macht jetzt keinen Sinn mehr", ist der Ehrenvorsitzende überzeugt. Die beiden Vereine sollten ihre Zusammenarbeit so wie bisher fortsetzen. Vor Jahren, als sich der FC Schwandorf und der SC Ettmannsdorf sportlich auf Augenhöhe gegenüberstanden, hätte ein Zusammenschluss Sinn gemacht, so Ettl. Er sei aber an den Eitelkeiten der Beteiligten gescheitert.
Einen Schlussstrich zieht der FC Schwandorf unter das Kapitel "Eisenbahn". Noch einmal ehrte der Verein die Funktionäre Max Schneid, Peter von der Sitt und Kurt Mieschala mit höchsten Auszeichnungen des Verbandes Deutscher Eisenbahner-Sportvereine (VDES), um den Namen anschließend aus der Satzung zu streichen. Es wurde auch kein VDES-Vertreter mehr in den neuen Vorstand gewählt, wie es die Wahlordnung bisher vorgesehen hatte.
Das neue Führungsgremium des FC Schwandorf besteht aus dem Vorsitzenden Reinhard Mieschala, seinen Stellvertretern Peter von der Sitt und Kurt Mieschala, Schatzmeister Michael Zentner sowie den Schriftführern Carolin Mathes und Max Schneid.
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