„In Neubauten bräuchte es eigentlich keinen Ofen oder Kamin zum Heizen, denn die Gebäude sind gut isoliert und meist auch mit Fußbodenheizung ausgestattet“, scheint der 39-Jährige seine Profession zu untergraben. Warum sind die Auftragsbücher von Ofenbauern heute dennoch gut gefüllt? „Ein Ofen erfüllt ja mehr als nur den einen Zweck, das Heizen. Gut ausgeführt, hat er das Zeug, zum Herzstück eines Hauses zu werden.“
„Die meisten haben eine genaue Vorstellung davon, was sie wollen. Auf Grundlage des genehmigten Bauplans und der individuellen Wünsche und finanziellen Möglichkeiten legen wir dann Details fest.“ Neben der grundsätzlichen Frage zum Zweck des Ofens muss das Design geklärt werden: Soll die Sitzbank optisch direkt in den Funkenschutz am Boden übergehen? Soll das Feuer mittels Eck- oder U-Fenster von mehreren Orten im Raum aus sichtbar sein, oder macht ein Tunnel Sinn? Wohin mit dem Feuerholz? Ersten Skizzen von Hand folgt ein Entwurf am PC.
Der Ofenbauer plant und skizziert das gewünschte Modell: Beispielsweise einen klassischen Grundofen, aus Schamottsteinen und -platten von Grund auf gemauert. „Da ist ordentlich Masse dahinter.“ Grundöfen brauchen zwar länger fürs Aufheizen, speichern die Wärme aber lang und geben sie stetig an ihre Umgebung ab. „Und verkleidet mit Kacheln, Spachtelmasse, Putz oder Naturstein lassen sie sich in jedes Ambiente nahtlos einfügen.“ Ebenfalls möglich sind der Kombiofen oder der Heizkamin: „Kühlere Raumluft wird am Heizeinsatz vorbeigeleitet und strömt erwärmt in den Raum zurück.“ Optimal für alle, die es entweder schnell warm haben wollen, am Abend für ein Glas Rotwein oder im Ferienhaus am Wochenende. „Durch große Sichtfenster ist auch das Feuer sehr schön zu sehen.“ Kein Mauern ist bei Kaminöfen notwendig: Sie werden fertig vom Hersteller geliefert. Altnöders neuester Clou: Lehmöfen, nicht fix, sondern flexibel durch einen fahrbaren Untersatz. Das Schwandorfer Café „Lawendls“ backt darin neuerdings Pizzen, Flammkuchen und Fladen.
Holz und Sonnenlicht
Öfen lassen sich auch an Brauch- und Wärmewasserkreisläufe anschließen. "Kombiniert mit einer Solaranlage ist es so möglich, ganzjährig und günstig mit regenerativen Energien zu heizen“, betont Altnöder einen Umweltaspekt. Damit das Heizen mit Holz möglichst umweltfreundlich ist, muss das Holz passen: „Gesetzliche Pflicht ist lufttrockenes, naturbelassenes Scheitholz, das mindestens zwei Jahre gelagert wurde. Die Emissionen von Feinstaub sollen möglichst gering sein. Das macht Sinn für die Umwelt. Ist aber auch für den Ofen gut: Trockenes Holz, am besten im Freien überdacht gelagert und am Vortag schon ins Haus geholt, verbrennt mit weniger Ruß, hinterlässt weniger Asche.“
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