Vor 37 Jahren begann der Künstleraustausch zwischen dem „Virginia Center for the Creative Arts“ in den USA und dem Oberpfälzer Künstlerhaus in Schwandorf-Fronberg. Seitdem hielten sich weit über 100 Maler, Musiker, Schriftsteller und Bildhauer aus der Region im amerikanischen Partnerhaus auf. Und ebenso viele Künstler aus den USA waren in der Fronberger Kolonie zu Gast. Derzeit genießen wieder drei US-Austauschkünstler die Gastfreundschaft des Fördervereins.
Am Samstag öffneten sie ihre Ateliers und gaben einen Einblick in ihr künstlerisches Schaffen. Nellie Appleby lebt in Key West im US-Staat Florida und hält sich erstmals in der Fronberger Künstlerkolonie auf. Die 52-jährige ist bekannt für ihre großformatigen Fotografien und ihre textilen Blaudrucke. Damit beschäftigte sie sich auch bei ihrem Aufenthalt in Fronberg. Wenn sie nicht im Atelier arbeitete, schwang sie sich auf das Fahrrad oder ging entlang der Naab spazieren. „Ich genieße den Aufenthalt hier“, versichert die Künstlerin den Besuchern der offenen Studios.
Künstlerin aus New York
Auch Pamela Drix aus dem Staate New York arbeitet derzeit in einem der drei Fronberger Ateliers. Die 71-jährige Künstlerin nutzt in ihren aktuellen Arbeiten die Druckgrafik und Zeichnungen, um Bewegung, Navigation, Orientierung und Zugehörigkeit von Linien zu erkunden. Der dritte Gast, Moyette Gibbons, ist eine britisch-jamaikanische Schriftstellerin, die in der Schweiz lebt. Aus einigen ihrer Kurzgeschichten las sie beim Tag der offenen Studios vor. Jährlich bekommen 20 Künstler aus der Region die Gelegenheit zu einem kostenlosen Aufenthalt in einem der 20 Partnerhäuser weltweit. Mit Dortmund und Salzburg sind zuletzt zwei weitere Standorte hinzugekommen.
Führung durch Ausstellung
Neben der Künstlerkolonie hatte am Samstag auch das Oberpfälzer Künstlerhaus geöffnet. Gemeinsam mit den beiden Künstlerinnen, die derzeit dort ausstellen, führte Leiter Jürgen Dehm die Besucher durch das Haus. Die in Paris lebende Camille Tsvetoukhine (38) setzt sich in ihren 20 Werken mit der Geschichte des Frauenstreiks in Frankreich zu Beginn des 20. Jahrhunderts auseinander. Auslöser der Streiks waren die katastrophalen Arbeitsbedingungen der Frauen. Polina Shcherbyna, in Kiew geboren und in Leipzig lebend, ist eine bildende Künstlerin und Malerin und thematisiert in ihren Kunstwerken den Konflikt zwischen Tätern und Opfern in einer von Kriegen und geistiger Armut geprägten Zeit.
Sommerfest im Sperlstadl
Abends lud die Vorsitzende des Fördervereins, Ulrike Roidl, die Sponsoren und die 165 Mitglieder zum jährlichen Sommerfest in den Sperlstadl ein. Oberbürgermeister Andreas Feller spendierte zum Essen traditionell ein Fass Bier.
Förderverein der Künstlerkolonie
- Austausch: Kontakt zu 20 Partnerhäusern weltweit
- Älteste Partnerschaft: „Virginia Center for the Creative Arts“ seit 37 Jahren
- Neu: Partnerhäuser in Dortmund und Salzburg
- Mitglieder: 165
- Vorsitzende: Ulrike Roidl
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