Schon seit vergangenem Jahr helfen Polizeibeamte in Gesundheitsämtern bei der Corona-Nachverfolgung. Auch in Schwandorf. Nun sollen Beamte auch Altersheime administrativ unterstützen. Dagegen kritisiert die Gewerkschaft der Polizei (GdP) deutlich.
"Das ist personell nicht zu leisten", sagte Paul Groß, Sprecher der GdP-Kreisgruppe Schwandorf, Nabburg und Burglengenfeld, gegenüber den Oberpfalz-Medien. "Wir waren schon vor der Pandemie knapp aufgestellt." Aufgaben wie die Kontrolle der Infektionsschutz-Vorschriften, der Maskenpflicht oder der Ausgangssperre fordere die Beamten ohnehin. Ein Beamter der Schwandorfer Inspektion helfe derzeit bei der Nachverfolgung in Schwandorf, auch Kollegen von anderen Dienststellen.
"Unsere Leute sind erst einmal ganz normal im Schichtdienst eingesetzt", sagt Groß, der damit einen Beschluss des Ministerrats der bayrischen Staatsregierung zurückweist. Auch Katharina Schulze (Grüne) habe den Einsatz in einer Debatte gefordert. Zwar seien Polizeibeamte nun bei der Amtshilfe für Altenheime erst gefragt, wenn andere Ressourcen wie etwa Soldaten ausgeschöpft seien. "Die Kollegen sind im Dienst schon jetzt sehr geordert", sagte Groß. Er verweist auch darauf, dass immer wieder Kollegen krank seien oder in Quarantäne müssen, was die Personalsituation noch verschärfe. Was den Gewerkschafter und altgedienten Polizeibeamten auch ärgert: Nach wie vor werden Corona-Infektionen von Polizeibeamten im Dienst nicht als Dienstunfall anerkannt. "Ich verstehe nicht, warum man da so rumeiert. Wenn ich einen Haftbefehl vollziehe, derjenige ist positiv und ich werde krank - das ist doch alles klar", sagte Groß.
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