Das Inferno dauert nur etwa eine Viertelstunde. Es ist 3.52 Uhr, als am 17. April 1945 die Sirenen in Schwandorf heulen. Alliierte Bomberverbände haben Schwandorf als Ziel ausgemacht. Es fallen 633 Tonnen Bomben, mindestens 1250 Menschen verlieren ihr Leben, neben Einheimischen auch viele Geflüchtete und Soldaten. „Der Tod hatte eine schreckliche Ernte gemacht“, schrieb der damalige Stadtpfarrer Alois Wild 1950 in einem Bericht. Rund 70 Prozent der Häuser in der Stadt waren zerstört oder schwer beschädigt. Wochenlang lebten Menschen nach dem Angriff in den Felsenkellern, die heute als Tourismus-Attraktion gelten.
Josef Deml, damals neun Jahre alt, erinnerte sich 2005 in einem Interview für Oberpfalz-Medien an den Angriff: „Es ist nichts mehr gestanden. Überall lagen Leichenteile. Die Toten waren fürchterlich verstümmelt.“ Deml hatte den Angriff im Keller des Elternhauses an der Vogelstraße erlebt. Sechs Menschen ließen dort ihr Leben. Erst Stunden nach dem Angriff wurden die verschütteten Überlebenden gerettet.
Die Stadt erinnert an diesem Dienstag, 16. April, um 16.30 Uhr am Ehrenmal in der Fichtl-Anlage (Wackersdorfer Straße) an die Opfer des Angriffs– und mahnt auch angesichts der herrschenden Kriege zum Frieden.















 
 
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