In der Schwandorfer Kreuzbergallee bleibt eine vermeintlich abgestorbene Linde als sogenannter Habitatbaum stehen. Diese Entscheidung traf die Stadt, um laut Mitteilung zahlreichen Tierarten einen wichtigen Rückzugsort zu bieten und die Biodiversität zu fördern. Anlass war der Verdacht auf Besiedelung durch den streng geschützten Eremitenkäfer, der sich jedoch nicht bestätigte. Dennoch empfahl ein Gutachter aus Gründen der Verkehrssicherheit die Fällung des Baumes. Franz Scharf vom Bauhof erklärte, dass man sich mit dem Landkreis gegen die vollständige Fällung entschieden habe. Stattdessen wird die Linde eingekürzt und der Stamm als Habitatbaum erhalten.
Ein Hinweisschild, das der Bauhof mit Oberbürgermeister Andreas Feller anbrachte, informiert Anwohner und Passanten über die Entscheidung. „Unsere Stadt setzt auf naturnahe Lösungen“, wird Feller in der Mitteilung zitiert. „Wo es möglich ist, wollen wir alte Bäume nicht einfach entfernen, sondern deren ökologischen Wert bewahren. Jeder Habitatbaum ist ein kleiner Beitrag zur Artenvielfalt direkt vor unserer Haustür.“
Weitere Habitatbäume sollen im Stadtpark sowie an der Flutmulde in Ettmannsdorf ausgewiesen werden. Die Stadt Schwandorf prüft fortlaufend, ob sich weitere Bäume auf diese Weise erhalten lassen. Gerade in ihrer späten Lebensphase entwickeln Bäume durch Höhlungen, Faulstellen oder Totholz eine enorme ökologische Bedeutung. Um die Sicherheit zu gewährleisten, unterliegen Habitatbäume regelmäßigen Kontrollen durch einen zertifizierten Baumkontrolleur.
Die Kreuzbergallee in Schwandorf ist ein artenreicher Lebensraum für viele Insekten- und Vogelarten. Der Bauhof übernimmt hier die Pflege der Nistkästen und achtet in enger Abstimmung mit dem Fledermausbeauftragten des Landkreises besonders auf den Schutz der dort lebenden Fledermäuse.
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