Schwandorf
25.07.2022 - 11:42 Uhr

Am Schwandorfer Krankenhaus "eine Schwäche für die Blase"

Das Krankenhaus St. Barbara verfügt über viele Behandlungsmöglichkeiten bei Problemen mit der Blase. Drei Ärztinnen informieren darüber bei einem Patienten-Forum.

Leitende Oberärztin Barbara Knortz (links) und Oberärztin Iris Rothenbacher (rechts) sind zertifizierte Beraterinnen der Deutschen Kontinenzgesellschaft. Zusammen mit Chefärztin Dr. Susanne Merl (Mitte) haben sie zu einem Forum für Blasenschwäche ins Krankenhaus St. Barbara eingeladen. Bild: Stefanie Beer/exb
Leitende Oberärztin Barbara Knortz (links) und Oberärztin Iris Rothenbacher (rechts) sind zertifizierte Beraterinnen der Deutschen Kontinenzgesellschaft. Zusammen mit Chefärztin Dr. Susanne Merl (Mitte) haben sie zu einem Forum für Blasenschwäche ins Krankenhaus St. Barbara eingeladen.

Inkontinenz im Alter ist nicht normal, sondern behandelbar: Gynäkologinnen zeigten Weg zu einer verbesserten Lebensqualität auf Urinverlust beim Niesen, plötzlicher Harndrang oder Beschwerden durch eine Beckenbodensenkung: Funktionsstörungen oder Entleerungsprobleme der Blase betreffen etwa jede dritte Frau. Den Irrglauben, "das sei im Alter eben so", lehnt Chefärztin Dr. Susanne Merl vom Krankenhaus St. Barbara entschieden ab. Ihr Credo lautet: Eine Behandlung ist in jedem Alter notwendig und erfolgversprechend.

Unter dem Motto "Wir haben eine Schwäche für Ihre Blase - Hilfe bei Urinverlust und Senkungsbeschwerden" luden Dr. Susanne Merl, Chefärztin Gynäkologie und Geburtshilfe, Leitende Oberärztin Barbara Knortz und Oberärztin Iris Rothenbacher Interessierte und Betroffene zu einem Forum für Patientinnen ein. Ein Tabu-Thema deutlich anzusprechen, das lag ihnen laut Pressemitteilung des Krankenhauses besonders am Herzen. Denn Betroffene, so wissen die Gynäkologinnen, leiden unter teilweise wirklich gravierenden Auswirkungen der fehlenden Blasenkontrolle und der Senkung der Beckenorgane.

Ob Belastungsinkontinenz - davon spricht man bei Urinverlust zum Beispiel bei Husten, Niesen oder Lachen- oder eine überaktive Blase (plötzlicher Harndrang mit oder ohne Inkontinenz) - oder Mischformen: Es handelt sich laut der Leitenden Oberärztin Barbara Knortz in der Regel um eine Erkrankung mit mehreren Ursachen. Eine dieser Ursachen kann eine Beckenbodenschwäche eventuell mit daraus resultierender Senkung der Gebärmutter und/oder der Scheide mit Blase beziehungsweise des Darms sein.

Übergewicht, schwere körperliche Arbeit, chronischer Husten (zum Beispiel "Raucherhusten"), eine Bindegewebsschwäche, das Alter, Schwangerschaften und Geburten sowie Hormonmangel zählen zu den Risikofaktoren und Ursachen von Harninkontinenz. Obwohl es sich um ein weit verbreitetes Leiden handelt, würden diese Themen gesellschaftlich noch immer stark tabuisiert. Umso wichtiger sei daher eine individuelle und kompetente Beratung. Nach einem ausführlichen Gespräch sowie speziellen Untersuchungen wie Vaginalsonographie oder Blasendruck-Messung wird ein individuell zugeschnittenes Therapiekonzept erstellt. Auch wenn nicht immer eine Heilung möglich sei, so Knortz, könne doch in den meisten Fällen eine Linderung der Beschwerden erreicht und somit eine Verbesserung der Lebensqualität geschaffen werden.

Wie Oberärztin Rothenbacher erläuterte, wurden die Behandlungsmöglichkeiten für die Senkungsbeschwerden in den letzten Jahren deutlich erweitert. Sie seien schonender geworden, die Ärzte würden über eine große Bandbreite von Maßnahmen verfügen: angefangen von konservativen Behandlungen (Pessarbehandlung ohne Operation) bis zu vaginalen Operationen und modernen, minimal-invasiven Operationsmethoden.

 
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