Geologen haben ein seltenes Mineral aus der Schwandorfer Mathias-Zeche entdeckt. In einer kleinen Schachtel stießen Wissenschaftler auf ein haselnussgroßes gelbes Bröckchen mit einem Etikett in alter Handschrift. Dabei handelt es sich laut Pressemitteilung Bayerischen Landesamts für Umwelt (LfU) um Humboldtin. Das äußerst seltene Mineral wurde im Rahmen der Geo-Archiv-Digitalisierung in der Hofer Gesteinssammlung gefunden. Das erklärte Roland Eichhorn, der Leiter des Geologischen Dienstes im Landesamt nach Abschluss der mineralogischen Untersuchungen. Das Geo-Archiv mit Beständen aus über 250 Jahren werde derzeit digitalisiert. "Dabei gelang der Überraschungsfund", so Eichhorn.
Bayerische Rarität
Die Wissenschaftler stießen auf einen 75 Jahre alten Brief, in dem von dem Mineral die Rede war. Dieses sei jedoch nicht in den Katalogen verzeichnet gewesen. Danach habe die Suche begonnen. Die Sammlung umfasst nach Angaben Landesamtes um 130 000 Exponate. Nach dem Fund der Schachtel seien die Experten vorerst skeptisch gewesen, da Humboldtin weltweit nur an wenigen Stellen als winzige Kristalle gefunden werden. Doch in diesem Fall konnte die Kristallstruktur durch Röntgendiffraktometrie festgestellt werden. Warum sich die gelben Knollen in der Schwandorfer Braunkohle bildeten, wird laut Landesamt vermutlich ein Rätsel bleiben. Denn der Braunkohle-Abbau ist eingestellt. Das Mineral bleibt eine bayerische Rarität.
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