Schwandorf
25.09.2019 - 15:46 Uhr

Der Sonderzug zum Müllkraftwerk

Vier Kilometer lang ist die Strecke vom Bahnhof zum Müllkraftwerk, auf der täglich die grünen Müllcontainer rollen. Beim Tag der offenen Tür am 12. Oktober gibt die Bahn die Trasse für den Personenverkehr frei.

Am Tag der offenen Tür richtet der Zweckverband am Müllkraftwerk einen Bahnhof ein und befördert die Besucher von Schwandorf nach Dachelhofen. Bild: Hirsch
Am Tag der offenen Tür richtet der Zweckverband am Müllkraftwerk einen Bahnhof ein und befördert die Besucher von Schwandorf nach Dachelhofen.

Vier Kilometer lang ist die Strecke vom Bahnhof zum Müllkraftwerk, auf der täglich die grünen Müllcontainer rollen. Beim Tag der offenen Tür am 12. Oktober gibt die Bahn die Trasse für den Personenverkehr frei.

Im Halbstundentakt fährt der Zug von Gleis fünf am Bahnhof Schwandorf in Richtung Kraftwerk und wieder zurück. "Auf der Strecke durch das Industriegebiet Süd ergibt sich auch für alteingesessene Schwandorfer eine interessante Stadtansicht", ist Landrat Thomas Ebeling überzeugt.

Parksituation entschärfen

Der Vorsitzende des Zweckverbandes Müllverwertung Schwandorf unternahm mit der dritten Bürgermeisterin Martina Englhardt-Kopf und Verbandsdirektor Thomas Knoll eine Testfahrt. Ein zweigliedriger "Regio-Swinger" mit Lokführer Andreas Pausch holte die Fahrgäste am "Müllkraftwerk Schwandorf" ab und brachte sie zum Bahnhof. Nach einem Zwischenstopp ging es in langsamer Fahrt wieder zurück.

Beim letzten "Tag der offenen Tür" vor zehn Jahren hat sich der Besuchertransport auf Schienen bereits bewährt. "Damit wollen wir die Parkplatzsituation am Kraftwerk entschärfen", erklärt Pressesprecher Franz Grabinger. Die Besucher sollen die Stellplätze in den Parkhäusern am Bahnhof nutzen und mit dem Zug zum Kraftwerk und wieder zurück fahren. Vor Ort stehen nur begrenzte Parkmöglichkeiten auf dem Werksgelände und auf dem benachbarten Nabaltec-Areal zur Verfügung.

Der "Tag der offenen Tür" ist der Höhepunkt der Veranstaltungen zur 40-Jahrfeier des Zweckverbandes Müllverwertung Schwandorf. Die Besucher haben am 12. Oktober von neun bis 16 Uhr die Möglichkeit zu einer Info-Tour durch das Kraftwerk. Eine Fahrzeugschau mit "Müllautos aller Generationen" weckt Erinnerungen an die Anfänge der Abfallentsorgung. Wer auf das Dach des Kraftwerks steigt, kann den Blick über das Gelände genießen. Bei der Besichtigung des Verwaltungs- und Technikgebäudes sowie der Ausbildungswerkstatt können sich die Besucher ein Bild von den Arbeitsabläufen und der Ausbildungsberufe machen. Mit einem eigenen Kinderprogramm will der Veranstalter die kleinen Gäste bei Laune halten. Es gibt eine Hüpfburg, ein Clowntheater und eine Rollkistenbahn. Ein Puppentheater thematisiert die Abfallprobleme.

Steigende Akzeptanz

Aus Abfall Energie zu gewinnen und gleichzeitig einen Nachfolgebetrieb für die VAW zu finden, galt vor 40 Jahren als richtungsweisend. "Die Kooperation von öffentlicher Hand als Abfallentsorger und Energieerzeuger mit dem privaten Wirtschaftsunternehmen Nabaltec und der Städtischen Fernwärmeversorgung Schwandorf war vorbildlich für die gesamte Branche", erinnert Zweckverbandsvorsitzender Thomas Ebeling.

Acht Landkreise, vier kreisfreie Städte und der "Zweckverband Abfallwirtschaft Straubing" gründeten am 31. März 1979 den "Zweckverband Müllverwertung Schwandorf". Das Verbandsgebiet wurde nach und nach erweitert und entsorgt heute 1,85 Millionen Menschen von Haus-, Sperr- und Gewerbemüll. "Die Energienutzung war von Anfang an wesentlicher Bestandteil des Gesamtkonzeptes", betont Thomas Ebeling. In der Anfangszeit geriet das Mülkraftwerk wegen der Emissionen regelmäßig in die Schlagzeilen. Die Bewohner in Standortnähe klagten über Atembeschwerden und den Wertverlust ihrer Häuser. Mit ihrer Öffentlichkeitsarbeit erzielten die Betreiber aber zunehmend Akzeptanz in der Öffentlichkeit.

Zum 40-jährigen Bestehen brachte der Zweckverband einen Imagefilm und eine Hochglanzbroschüre heraus.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.