Schwandorf
15.10.2023 - 10:40 Uhr

Stadt Schwandorf ehrt engagierte Vorbilder mit der Bürgermedaille

Was haben eine erfolgreiche Friseurmeisterin, ein hoher Geistlicher und eine engagierte Tierschützerin gemeinsam? Alle drei sind jetzt Träger der Bürgermedaille der Stadt Schwandorf – aus sehr unterschiedlichen Gründen.

Die neuen Träger der Bürgermedaille: (von links) Monsignore Hans Amann, Frisörmeisterin Ria Achhammer und Tierschützerin Gabriele Hahn. Bild: sir
Die neuen Träger der Bürgermedaille: (von links) Monsignore Hans Amann, Frisörmeisterin Ria Achhammer und Tierschützerin Gabriele Hahn.

Bei einer Feierstunde im Konrad-Max-Kunz-Saal der Oberpfalzhalle wurde die Bürgermedaille der Stadt Schwandorf Ria Achhammer, Monsignore Hans Amann und Gabriele Hahn verliehen. „Sie haben sich durch ihre unermüdliche und uneigennützige Arbeit in den unterschiedlichsten Funktionen und Organisationen couragiert für andere eingesetzt, haben Menschlichkeit gezeigt und waren ohne Wenn und Aber ganz selbstverständlich für andere da“, begründete Oberbürgermeister Andreas Feller die Ehrung. Umrahmt wurde die Veranstaltung von der Musikgruppe „Die Allerscheynst’n“.

„Menschen wie Sie werden zu Vorbildern, wie wir sie in unserer schnelllebigen Welt mit vielen fragwürdigen Idolen dringend benötigen“, betonte Feller mit Blick auf die Geehrten. Ria Achhammer habe als selbstständige Handwerksmeisterin Ausgezeichnetes für die Friseurbranche geleistet. Ihren Friseursalons in Schwandorf, in Bad Kötzting und Roding habe sie zu großem Ansehen verholfen und dort rund 190 junge Menschen ausgebildet.

Engagement als Pflicht

Von 1990 bis 2002 war Ria Achhammer Obermeisterin in der Friseurinnung und ab 1993 zugleich stellvertretende Kreishandwerksmeisterin. Und getreu ihrem Motto „Wo du hingestellt wirst, da musst du deine Pflicht tun“ übernahm sie ab dem Jahr 2000 das Amt der Kreishandwerksmeisterin. Bis zum Jahr 2007 war sie der erste weibliche „Kreishandwerkmeister“ in Bayern. Im November 2007 wurde sie zur Ehrenkreishandwerksmeisterin ernannt. Darüber hinaus sei sie auch noch in den obersten Gremien der Innungskrankenkasse vertreten gewesen und fungierte als ehrenamtliche Richterin am Finanzgericht in Nürnberg. „Sie haben mit all Ihrem großen persönlichen Einsatz als überzeugendes Vorbild gewirkt“, betonte Feller.

Mit Monsignore Hans Amann ehrt die Stadt einen Mann, dem „das kirchliche und caritative Leben viel zu verdanken hat“, so der Oberbürgermeister. Amann kam im Januar 2000 nach Schwandorf und wirkte bis 2022 als Stadtpfarrer in der Pfarrei St. Jakob. Amann habe sich über Jahrzehnte hinweg mit einem hohen Maß an Einsatz und Umsicht für die kirchlichen Belange eingesetzt, er verfüge über die Gabe, aufgeschlossen und freundlich auf die Menschen zuzugehen und ihnen Freund, Wegbegleiter und Ratgeber sein zu können. Über 20 Jahre hatte er das Amt des Dekans inne. Er gelte als ein energischer Verfechter der Ökumene. Vor allem die Arbeit mit der Jugend habe ihm stets sehr am Herzen gelegen.

Kritisch und couragiert

Der Pfarrer habe aber auch nicht den kritischen Dialog gescheut und durch couragiertes Handeln Zeichen gesetzt: Er ist Mitbegründer der Schwandorfer Tafel, hat sich erfolgreich für den Fortbestand der Mädchenrealschule St. Josef eingesetzt und sich im „Bündnis gegen Rechts“ engagiert. 2005 wurde Amann zum Bischöflich Geistlichen Rat und Monsignore ernannt. Im September 2022 ging er in den Ruhestand, der Stadt Schwandorf bleibt er dennoch eng verbunden.

Gabriele Hahn setzt sich seit 26 Jahren als Vorsitzende des Tierschutzvereins Stadt und Landkreis Schwandorf mit großem Verantwortungsbewusstsein und Idealismus für das Wohl herrenloser Tiere ein, würdigte OB Andreas Feller die Verdienste der Tierschützerin. Dank ihres Engagements habe sich der Verein ständig weiterentwickelt und zähle derzeit rund 2400 Mitglieder. Ihre Lebensaufgabe sei es, sich den Tieren zu widmen.

Beispielhafte Dienste

Unter der Trägerschaft des Tierschutzvereins der Stadt und des Landkreises wurde 1983 das Tierasyl bei Niederhof eingerichtet, rund 100 Tiere finden dort Zuflucht. Gabriele Hahn trägt dafür Verantwortung, leistet ehrenamtlich mehr als 25 Stunden wöchentlich, übernimmt den telefonischen Notdienst, kümmert sich um die tierärztliche Versorgung und päppelt auch mal Katzenbabys mit der Flasche auf. „Ihre Arbeit ist beispielhaft“, betonte der OB.

 
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