Johannes Stapf ist der neue Klimaschutzmanager der Stadt Schwandorf. Mitte November vergangenen Jahres übernahm der promovierte Meteorologe die Stelle, die aus Mitteln der Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt und Naturschutz für zwei Jahre gefördert wird. In dieser Zeit soll er ein integriertes Klimaschutzkonzept erarbeiten, basierend auf einer Bestandsaufnahme der städtischen Energie- und Treibhausgasbilanz. Der Maßnahmenkatalog soll auf die Stadt Schwandorf zugeschnitten sein, die Standort eines Müllkraftwerkes sei und eines der längsten Fernwärmenetzes in Bayern besitze, so der Klimaschutzmanager.
Zuletzt war Johannes Stapf an der Universität Leipzig in der Klimaforschung tätig, wo er sich mit atmosphärischer Strahlung und natürlichen Energiebilanzen befasste. Diese Erfahrung bringt der gebürtige Baden-Württemberger in seine Vorschläge zur Verbesserung der städtischen CO2-Bilanz mit ein. Schwandorf wolle mithelfen bei der Umsetzung der globalen Klimaziele, so Johanns Stapf.
Der Planungsausschuss segnete den Katalog bei der Sitzung ab und empfahl dem Stadtrat die Annahme von insgesamt 80 Maßnahmen in 13 Handlungsfeldern. Einige Beispiele: Ab dem Jahr 2025 will die Stadt jedes Jahr eine Viertelmillion Euro in die Fahrrad-Infrastruktur investieren Die Straßenbeleuchtung soll außerdem auf LED-Technik umgestellt werden. Die Stadt will jedes Jahr mindestens ein Elektrofahrzeug zur Ergänzung des Fuhrparks neu anschaffen. Zu den mittelfristigen Maßnahmen gehört die Errichtung von PV-Freiflächenanlagen auf Deponien. Da die Stadt aber nicht im Besitz dieser Flächen ist, muss sie erst die Zustimmung der jeweiligen Eigentümer einholen.
Einen Schwerpunkt bilden die Haussanierungen, die den Wärmebedarf reduzieren sollen. Um Anreize zu schaffen, will die Stadt Zuschüsse für gelungene energetische Wohnhaussanierungen gewähren und vorbildliche Umsetzungen öffentlichkeitswirksam präsentieren. Geld will die Stadt auch für Energieberatung ausgeben und dabei die Förderungen von Bund und Land in Anspruch nehmen.
Zum Konzept gehört auch das Angebot regionaler Lebensmittel. Geplant sind der Ausbau des Wochenmarktes, ein Laden für Direktvermarkter und das Angebot regionaler Gemüsekisten. Auch die Müllvermeidung zählt zum Maßnahmenkatalog. Mit der Verteilung kostenloser Obst- und Gemüsenetze und Briefkastenaufkleber „Bitte keine Werbepost“ verspricht sich der Klimamanager Abfall-Einsparpotenziale.
Klimaschutzkonzept der Stadt Schwaandorf
- Umfang: 80 Einzelmaßnahmen in 13 Handlungsfeldern
- Fahrradinfrastruktur: Ab 2025 jährliche Investitionen von einer Viertelmillion Euro.
- Anreize: Haussanierungen sollen gefördert werden.
- Regionale Lebensmittel: Errichtung eines Ladens für Direktvermarkter.
- Müllvermeidung: Ausgabe von kostenlosen Obst- und Gemüsenetzen.
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