Das neue Stadtmarketing soll als Öffentlich-Private Partnerschaft verwirklicht werden, erläuterte City-Manager Roland Kittel am Mittwoch dem Stadtrat. Er schlug das "Bamberger Modell" vor: Die Stadt gewährt dabei eine 1:1-Co-Finanzierung. Bedeutet: Die Einnahmen des Vereins aus Mitgliedsbeiträgen werden von der Öffentlichkeit "aufgedoppelt". So entstehe ein solides finanzielle Fundament, auf dem der Verein diverse Aktionen aufbauen könne.
Mehr Mitglieder locken
Das Wirtschaftsforum nehme derzeit etwa 10 000 Euro pro Jahr von seinen Mitgliedern ein, so Kittel. Damit seien größere Kampagnen oder Veranstaltungen kaum zu realisieren. Roland Kittel äußerte die Hoffnung, dass der neue Verein mehr Händler und Gewerbetreibende in der Stadt dazu bewegt, einzutreten. Das Wirtschaftsforum würde in dem neuen Verein aufgehen.
Die momentane Situation mit großer Leerstandsproblematik, dem Umbau der Ebert-Straße und dem anstehenden Neubau der Naabbrücken stelle Stadt und Handel vor Herausforderungen. Dazu kommt das geänderte Einkaufsverhalten, Stichwort "Online-Handel", das die wirtschaftliche Lage vieler Händler verschärft. Mit Aktionen gelte es, das Image der Einkaufsstadt zu festigen. Kittel nannte den "Baustellenpass", den "Schwandorf-Zehner" oder die aktuell laufende "Engelsuche" als Beispiele für solche Marketing-Maßnahmen. Die Maßnahmen wurden bislang von Stadt und Wirtschaftsforum gemeinsam finanziert und sollen nun auf den Verein übergehen.
"Tut bitter Not"
Oberbürgermeister Andreas Feller verwies darauf, dass das Finanzierungsmodell vom kommunalen Prüfungsverband rechtlich geprüft sei. Sein Beschlussvorschlag: Die Stadt solle maximal 30 000 Euro pro Jahr zusagen und diese Förderung vorerst auf zwei Jahre begrenzen. Die geschäftliche Führung des Vereins solle Aufgabe des City-Managers sein.
CSU-Fraktionssprecher Franz Radlinger signalisierte Zustimmung, ebenso SPD-Fraktionschef Franz Schindler. "Das tut bitter Not", meinte Schindler. Die vielen Anstrengungen des Wirtschaftsforums hätten zu keinen großen Ergebnissen geführt. "Man kann nur hoffen, dass es was bringt", sagte Schindler. Er schlug vor, den Passus der Geschäftsführung aus dem Beschluss zu streichen: "Das sollten wir dem neu gegründeten Verein überlassen". Dem schloss sich der Rat an.
Der Handel sei bisher "etwas alleine gelassen", sagte Marion Juniec-Möller. Sie begrüßte die Gründung des neuen Vereins ebenso wie Kurt Mieschala (UW) und Dieter Jäger (FW). "Es ist richtig, dass das professionalisiert wird", ergänzte Alfred Damm (ÖDP). Der Rat billigte das Modell einstimmig. Im Netz tritt der Verein unter der Adresse www.stadtmarketing-schwandorf.de bereits unter neuem Namen und mit neuem Logo auf.













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