Die Leiterin des „Centrums Bavaria Bohemia“, Veronika Hofinger, stellte bei der Auftaktveranstaltung am Mittwoch die Online-Plattform „nachbarn-sousede.bbkult.net“ mit über 100 zweisprachigen Programmpunkten vor. „Live-Veranstaltungen wechseln sich mit Kreativ-Angeboten, Lesungen und Präsentationen ab“, so der CeBB-Leiterin.
Die "Woche der Nachbarn" zeige, was die sechs Nachbarregionen Oberfranken, Karlsbad, Oberpfalz, Pilsen, Niederbayern und Südböhmen in kultureller und touristischer Hinsicht zu bieten haben. Sie lade dazu ein, so Hofinger, sich mit Informationen und Anregungen für bald wieder mögliche Besuche vor Ort zu versorgen.
Oberbürgermeister Andreas Feller hieß die Teilnehmer an den Monitoren willkommen und bedankte sich bei allen Beteiligten für die Unterstützung. Der bayerische Heimatminister Albert Füracker bescheinigte den Grenzregionen eine kulturelle Vielfalt und erinnerte 30 Jahre nach dem Mauerfall an die „gemeinsamen historischen Wurzeln“. Die tschechische Ministerin für Regionalentwicklung, Klára Dostálová, nannte den „Goldsteig-Wanderweg“ stellvertretend für die grenzüberschreitende Verbindung von Bayern und Böhmen.
„Die gesamte Oberpfalz blickt in diesen Tagen nach Schwandorf“, sagte Regierungspräsident Axel Bartelt. Er war überzeugt, „dass die Woche der Nachbarn die politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Verbindungen zwischen Bayern und Böhmen weiter verstärken wird“. Das „grüne Band“ zwischen der Oberpfalz und Tschechien liege ihm besonders am Herzen, versicherte der Regierungspräsident. Wo einst der „Eiserne Vorhang“ die Völker trennte, seien die Menschen auf beiden Seiten bestrebt, bei der Kultur, im Fremdenverkehr und in der Ökologie wieder zusammenzufinden.
Landrat Thomas Ebeling dankte in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des „Centrums Bavaria Behemia“ den Kulturschaffen für „das vielfältige Programm, das sie auf die Beine gestellt haben“. Sein Kollege aus Wunsiedel, Peter Berek, ist Präsident der grenzüberschreitenden Einrichtung „Euregio Egrensis“ und lud zu den diesjährigen Veranstaltungen in die oberfränkische Festspielstadt ein. Wunsiedel ist als Nachfolger von Schwandorf „Kulturstadt Bayern-Böhmen 2021“. Dort findet die Woche der Nachbarn vom 16. bis 19. September statt.
Nach den Eröffnungsworten begann das Programm mit einem Tanzworkshop und virtuellen Rundgängen durch die Stadt. Abends zauberten circensische Künstler eine magische Show auf den Schwandorfer Marktplatz. Gezeigt werden traditionelle Handwerkskunst und ein virtueller Kochworkshop auf dem Schmidt-Bräu-Gelände. Museen aus den Nachbarregionen stellen sich vor, Kunstprojekte sind im Oberpfälzer Künstlerhaus zu sehen. Für die Jugendlichen gibt es am Adolf-Kolping-Platz ein Programm. Slam-Poetry und Musik finden im Felsenkeller statt.
Bayerisch-Böhmischer Kulturgenuss steht am Samstag auf dem Programm. Milan Karpíšek nimmt die Teilnehmer mit auf eine musikalische Zeitreise. Zauberkünstler Florian Otto fasziniert das Publikum mit magischen Tricks. Das Improvisationstheater „Moving Orchestra“ tritt auf dem Marktplatz auf. Kreative bekommen beim Upcycling-Workshop des JuKu-Mobils aus Oberfranken Tipps. Mit dem Abschlusskonzert von „Acoustic Gravity“ schließt das Kulturstadt-Projekt. Das komplette Programm der Woche der Nachbarn ist unter https://nachbarn-sousede.bbkult.net zu finden.
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